Die Anbauflächen wurden weniger, aber die Erträge lagen im Schnitt. Das Kürbiskernöl 2018 hat aufgrund der hervorragenden Kernqualität eine kräftige, dunkelgrüne Farbe und den charakteristischen nussigen Geschmack, so die Einschätzung der Ernte.

Aufgrund der Fruchtfolge wurden 2017 rund 43 Prozent weniger Kürbisflächen in der Steiermark bepflanzt. "Da jedoch diese Entwicklung absehbar war, gelang es mit der Ernte im Jahr zuvor diese erwarteten Rückgänge zu kompensieren", teilte die Kammer in einer Aussendung mit. Die Erträge seien im Schnitt "recht gut". Hagel- und Dürreschäden führten aber im Südosten des Landes vereinzelt zu Ernteeinbußen. "Die geernteten Kerne waren von erstklassiger Qualität", betonte Obmann Franz Labugger. Auch im Kürbisanbaujahr 2018 werden die Anbauflächen weiterhin niedrig bleiben.

Internationale Nachfrage steigt

"Im In- und Ausland steigt die Nachfrage nach Steirischem Kürbiskernöl g.g.A.", meinte Paul Kiendler, Sprecher der Ölmüller in der Wirtschaftskammer. "Die Lohnpressaufträge der bäuerlichen Vermarkter nehmen weiter zu. Die gewerblichen Ölmühlen erhöhen ihre Absätze auch auf den internationalen Märkten." Ein Faktor für diese Entwicklung seien die stabil gebliebenen Endkundenpreise. Über 40 Prozent der Gesamtproduktion werden, bei steigender Tendenz, exportiert. Zielmärkte sind Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux, Südkorea Taiwan, Kanada und USA.

3.300 Mitgliedsbetriebe hat die Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl, wovon 1.220 Kernöl-Produzenten sind. In der Grünen Mark gibt es 62 Ölmühlen. Für einen Liter benötigt man etwa 2,5 bis 3 Kilo Kürbiskerne. Die Anbaufläche betrug 2017 gut 9.420 Hektar. 2016 hatte man mit 16.745 Hektar einen Höchststand. 1990 lag man bei nur 3.900 Hektar Anbaufläche in der Steiermark. Der Ertrag pro Hektar lag in den vergangenen 15 Jahren bei durchschnittlich 500 bis 600 Kilogramm Kürbiskernen.

15 Mal prämiert: Claudia Esterer und Sabine Hirschmann
15 Mal prämiert: Claudia Esterer und Sabine Hirschmann © LK/Stefan Kristoferitsch

Landesprämierung

Drei Tage lang hat die 100-köpfige Fachjury die 514 eingereichten Kürbiskernöle sensorisch auf Farbe, Geschmack, Reintönigkeit und Konsistenz getestet. Danach mussten die Öle auch dem Labortest (Staatlich akkreditiertes Lebensmittelinstitut Wagner, Lebring) auf die Qualität der Inhaltsstoffe standhalten. Von den 514 eingereichten Kürbiskernölen (Rekordbeteiligung!) zeichnete die Expertenjury 440 aus, 267 davon oder 65 Prozent erzielten sogar die absolute Höchstnote.

„Die Top-Kürbiskernöle des Jahres 2018 sind gekürt. Bei der Landesprämierung erzielten die heimischen Produzenten das bisher beste Zeugnis. Außerdem gab es eine Rekordbeteiligung“, gratuliert Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein. Das Kürbiskernöl 2018 hat aufgrund der hervorragenden Kernqualität eine kräftige, dunkelgrüne Farbe und den charakteristischen nussigen Kürbiskernölgeschmack.

„Die Kürbiskernöl-Superstars und Kürbiskernöl-Seriensieger zeigen mustergültig vor, dass Top-Qualität Kontinuität hat“, freut sich die Vizepräsidentin. Denn: Acht Produzenten zählen zu den Kürbiskernöl-Superstars, sie sind seit Beginn dieses landesweiten Qualitätswettbewerbes im Jahr 2000 bis heute durchgehend prämiert. Und 22 Produzenten sind mit der 15. Prämierungsauszeichnung in den Reigen der Seriensieger aufgestiegen. Seriensiegerin Sabine Hirschmann: „Wir sind sehr stolz über diese Auszeichnung und es ist für uns eine Bestätigung, dass unsere herausfordernde Qualitätsarbeit Früchte trägt.“ Und Claudia Esterer von der gleichnamigen Ölmühle betont: „Wer Esterer-Öle genießt, kann sich auf kompromisslose Qualität verlassen. Dies wird durch zahlreiche Auszeichnungen und mit dieser Sonderauszeichnung bestätigt.“

Alle ausgezeichneten Betriebe dürfen die Flasche mit der goldenen Plakette „Prämierter Steirischer Kernölbetrieb 2018“ kennzeichnen. Diese darf auf den Kürbiskernöl-Flaschen zusätzlich zur Herkunfts- und Qualitätsmarke „Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.“ (geschützte geographische Angabe) geführt werden. Somit sind die Qualitätsbetriebe für die Kernöl-Liebhaber auch leicht erkennbar.

Geplante Aktivitäten

„Auch 2018 haben wir wieder einige Neuerungen geplant. Die Entwicklung der bereits angekündigte Spiele-App wird in Kürze starten. Im Accessoire-Bereich wollen wir eine ´Steirische Salatschüssel´ entwickeln. Weiters wollen wir einen Adventskalender kreieren. Im Sommer soll wieder die Ice Surprise-Tour durch ganz Österreich laufen. Momentan werden intensive Gespräche mit dem Handel geführt, um das Eis in diesem Zeitraum auch im Supermarkt kaufen zu können“, erklärt Geschäftsführer Andreas Cretnik. Eine Fortsetzung der Kooperationen im Sportbereich ist ebenfalls geplant. In den kräfterauben Sportarten American Football und Eishockey wird auch heuer wieder das Grüne Gold als Motor für Spitzenleistungen sorgen. Im Herbst findet als krönender Abschluss das Steirische Kürbiskernölchampionat in Bad Gleichenberg statt.