Mobbing - und speziell Cybermobbing - ist in unseren Schulen weit verbreitet. Fast zwei Drittel der steirischen Schülerinnen und Schüler kennen Fälle in ihrer eigenen Klasse und Schule oder sind sogar selbst betroffen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Arbeiterkammer Steiermark am Donnerstag präsentierte.

Die Untersuchung wurde gegen Ende des letzten Schuljahres durch das Meinungsforschungsinstitut bmm durchgeführt, dabei wurden 1019 Schülerinnen und Schüler quer durch alle Schulstufen in persönlichen Interviews befragt. "Mehr als 60 Prozent sagen, ja, da gibt es jemand, der gemobbt wird. Das gehört mittlerweile zum Schulalltag dazu", erklärt bmm-Geschäftsführerin Claudia Brandstätter. In der Unterstufe sind es sogar 67 Prozent.

Claudia Brandstätter (bmm), Josef Pesserl und Alexandra Hörmann von der AK
Claudia Brandstätter (bmm), Josef Pesserl und Alexandra Hörmann von der AK © AK Stmk

Die am häufigsten genannten Gründe sind: Anderssein (20 Prozent), das Aussehen (10 Prozent) oder weil der Betroffene einfach ein Außenseiter ist (8 Prozent). 5 Prozent der Betroffenen werden gemobbt, weil sie nicht das neueste Handy haben oder Markenkleidung tragen.

Verletzt, blamiert, gedemütigt

132 Befragte der Unter- und Oberstufe gaben an, selbst Mobbing-Opfer zu sein. Gefragt nach den Auswirkungen, antworten mehr als die Hälfte davon, dass sie sich verletzt, blamiert oder gedemütigt fühlen. Fast ein Drittel zieht sich als Konsequenz zurück, 23 Prozent nannten Probleme bem Lernen als Folge. 2,3 Prozent dachten sogar an Selbstmord.

Gefragt wurden die Schülerinnen und Schüler auch nach ihrer Nutzung sozialer Medien. Im Schnitt verbringen sie 2,8 Stunden täglich mit Facebook, Whatsapp, Instagram & Co. Und schon jedes zweite Volksschulkind ist auf den sozialen Netzwerken unterwegs.

AK-Präsident Josef Pesserl fordert angesichts der Studienergebnisse mehr Unterstützung für Lehrer, Schüler und Eltern, etwa einen Ausbau der Schulsozialarbeit. Auch sollte Mobbing-Opfern der Schulwechsel erleichtert werden. Die Arbeiterkammer selbst wird mit Kooperationspartnern Workshops für Schulen anbieten. Auch wurde mit einer Klasse der BG Klusemann aus Graz ein kurzer Videospot  produziert, der auch in Kinos gezeigt werden soll. Motto: "Cybermobbing - Geht gar nicht!"