"Der Winter kann kommen" - zumindest wenn es nach den steirischen Touristikern geht, so Erich Neuhold, Geschäftsführer des Steiermark Tourismus, am Donnerstag bei der Präsentation der Angebote für die Saison 2017/2018.

Für die neue Saison haben die steirischen Betriebe wieder Millionen in bessere Angebote investiert. Auf der Reiteralm wurde ein Crosspark für Skicross-Fahrer eingerichtet, am Loser wird das Bergbahnangebot um rund 4,5 Millionen Euro ausgebaut und am Präbichl wird der traditionelle Polsterlift um etwa 1,5 Millionen Euro erneuert. Am Hauser Kaibling entstanden für 5,5 Millionen Euro unter anderem die "AlmArenA" und Stonis Rauchkuchl. Auf Planai und Hochwurzen wurden knapp 9 Millionen Euro in Beschneiung und neue Pistenverbindungen investiert. Die Parktherme Bad Radkersburg hat das Vita med Gesundheitszentrum mit 11,5 Millionen Euro Investitionskosten angeschlossen.

Winter-Gästezahl schoss in die Höhe

In der vergangenen Wintersaison 2016/2017 verzeichneten die Touristiker abermals ein Plus bei Gästen und Übernachtungen. Die Zahlen stiegen gegenüber dem Jahr davor von 1,6 Millionen Ankünften um 3,1 Prozent auf knapp 1,7 Millionen und von 5,4 Millionen Nächtigungen um 3,8 Prozent auf knapp 5,7 Millionen. Im Vergleich zu 2007 indes stieg die Gästezahl um 40 Prozent, die Nächtigungszahl um 28 Prozent. "Die Qualität macht sich bezahlt", schlussfolgerte Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP).

Für Eibinger-Miedl steht in den kommenden Jahren die Digitalisierung auf der Prioritätenliste ganz oben: "Kein Betrieb wird darum herumkommen, selbst wenn er keine eigene Homepage hat, wird er heute schon im Internet bewertet." Die Gäste würden sich zunehmend WLAN auf den Pisten und in den Skihütten wünschen. Mit dem kostenlosen Internet sollen auch die jungen Urlauber lieber kommen und wieder mehr für den Pistenzauber begeistert werden.

Unter dem Motto "lebenslanges Lernen" wollen die Tourismus-Chefs junges und nicht mehr ganz so junges Publikum für neue Sportarten begeistern: So kann innerhalb weniger Stunden das Tourenskigehen, das Schneeschuhwandern, Langlaufen oder Biathlon erlernt oder wieder aufgefrischt werden.

In der Region Schladming-Dachstein hat man für die kommende Saison kulinarisches Neuland gesucht und gefunden: mit der "4-Berge-Nasch-Tour" werden Gäste für ein Frühstück auf die Reiteralm weiter zu einer kräftigen Suppe auf die Hochwurzenalm, über die Schafalm zum Apres-Ski in die AlmArenA zum Hauser Kaibling geleitet. Im Gesäuse bietet man neben den Sport-Camps nun als süße Belohnung den "Admonter Marzizoni" - nach einem Rezept aus dem Jahre 1700, das im Archiv des Stift Admont gefunden wurde.

In der Tourismusregion Hochsteiermark im Mürztal setzen die Betriebe auf "Klasse statt Masse" und zeigen den nicht skifahrenden Gästen wie man auf einem Snowbike fährt. Das Mürztal ist nun mit dem "Mur-Mürz-Skipass" mit dem Murtal verbunden und zusammen werden im Verbund 208 Pistenkilometer und 69 Lifte und Seilbahnen geboten. Im oststeirischen St. Jakob im Walde greift man zum Start der kommenden Saison auf den Schnee vom vergangenen März zurück, der in einem Depot gelagert wurde. Damit können die Loipen früher als sonst geöffnet werden.

Im Ausseerland geht es zur Kur am Grundlsee in den Wald, um frische Luft zu atmen. Zusammen mit den benachbarten Kurorten soll künftig eine "Kur-Region" im Salzkammergut entstehen. In der steirischen Landeshauptstadt setzt man für den kommenden Winter abermals auf den Advent und die vielen Märkte in und um Graz.