Können 50 andere Staaten irren? So viele sind es nämlich inzwischen, die den deutschen Weg gegangen sind und ein Erneuerbare-Energien-Gesetz verabschiedet haben, das den Betreibern erhöhte Einspeistarife auf 20 Jahre und damit Investitionssicherheit garantiert.

Wie die Schwammerl. In Österreich laufen die Uhren anders. Als sich herausstellte, dass das Ökostrom-Gesetz aus dem Jahr 2002, das in eine ähnliche Richtung ging, Erfolge zeigte und plötzlich die Windenergie und Photovoltaik-Anlagen wie die Schwammerln aus dem Boden schossen, zog der damalige Wirtschaftsminister Martin Bartenstein die Reißleine: Es wurde 2006 eine Novelle verabschiedet, die die Einspeistarife verschlechterte und einen "Deckel" einzog, sodass Investitionen in diesen Bereichen praktisch völlig zum Erliegen kamen. Der Grund: Die Finanzierung der Förderung wird über einen Zuschlag zum Strompreis den Stromkunden angelastet, sowohl den Privaten als auch der Industrie. Und letztere sah angesichts der Kosten ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährdet.

Der Markt ist tot. Der Markt ist seitdem tot. Peter Engert, Chef der Raiffeisen-Leasing, sieht die wahren Chancen in anderen Ländern. "In ganz Europa ist es leichter, Projekte im Bereich erneuerbarerer Energien umsetzen als in Österreich."

Teuer. In der Masse kommt die Umstellung auf Ökoenergie teuer. Doch nur als Massenbewegung nähert man sich dem Ziel. 2008 wurde das Gesetz wieder novelliert - diese Novelle liegt zur Stellungnahme in Brüssel. Die EU hatte auch 2006 schon interveniert. Sie sieht die Ziele der EU - Österreich soll den Anteil der erneuerbaren Energie bis zum Jahr 2020 von 23 auf 34 Prozent steigern - nicht erreichbar.