Der ungewöhnliche Fall kam zufällig ins Rollen. Ein amtsbekannter 21-jähriger Kapfenberger sollte wegen eines Vorführungsbefehls von Beamten der Polizei Kapfenberg abgeholt werden.

Geruch. "In der Wohnung des Mannes fiel uns ein verdächtiger Geruch auf", erinnert sich ein Polizist. Der süßliche Duft kam aus einem Abstellraum - dort war eine professionelle Indooranlage für Marihuana untergebracht. Doch damit nicht genug, in der Wohnung wurde auch ein Revolver gefunden, der 21-Jährige geriet in Erklärungsnotstand.

Befragungen. Nach eingehenden Befragungen und weiteren Erhebungen kam die Wahrheit ans Licht. Gemeinsam mit einem 20-jährigen Kapfenberger und dessen Freundin (18) war der 21-Jährige am 9. September in ein Wohnhaus in Parschlug eingedrungen. Mit einem Montiereisen wurde der Tresor des Hausbesitzers (41) geknackt, 300 Euro Bargeld, eine Digitalkamera, drei Faustfeuerwaffen und 500 Stück Munition gestohlen. "Weil ihnen die Beute aber zu schwer wurde, warfen sie bis auf einen Revolver, das Bargeld und die Kamera alles in einen Bach", so der Polizist.

Idee. Die Idee zu dem Einbruch war auf kuriose Weise entstanden. "Die mutmaßlichen Täter haben sich mit der Mutter des 20-Jährigen unterhalten, die Frau gab den Tipp, dass bei ihrem ehemaligen Lebensgefährten sicher was zu holen sei." Als der Hausbesitzer, von dem sich die 40-Jährige erst vor kurzem getrennt hatte, seinen Nachtdienst antrat, rückte das Trio zum Einbruch aus.

Motiv. Die Verdächtigen sind großteils geständig, der 21-Jährige wurde in die Justizanstalt Leoben eingeliefert, der arbeitslose 20-Jährige, seine Mutter und die 18-Jährige wurden auf freiem Fuß angezeigt. Motiv für den Einbruch waren finanzielle Probleme.