Rechnen Sie damit, dass es im Finish in der Steiermark noch knapper wird als im Bund?
PETER FILZMAIER: Alle Zahlenspiele liegen innerhalb der Schwankungsbreite. In der Steiermark hatten wir wie schon beim letzten Mal ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bei dieser Schwankungsbreite kann aber jede Partei noch zwei bis drei Prozent dazulegen oder verlieren, es kann also ein Abstand von bis zu fünf Prozent herauskommen.

Wer immer vorne liegt, der wird das als Signal für die Landtagswahl 2010 werten. Ist es das?
FILZMAIER: Die wichtigere Frage für beide ist, wie die strategischen Rahmenbedingungen aussehen werden, die sie begleiten, also welche Koalition sich findet. Natürlich ist der Vorsprung für den Sieger kurzfristig das Neue, auf das immer wieder verwiesen werden wird und mit dem man die eigenen Funktionäre motivieren kann. Aber nach ein paar Wochen ist das abgehakt.

Wem nützt welche Koalition?
FILZMAIER: Wir haben die paradoxe Situation, dass sich jeder, kommunikationspolitisch betrachtet, wünschen muss, dass die eigene Partei nicht in der Regierung sitzt, damit man dagegen zu Felde ziehen kann. Eine große Koalition wäre für beide ein schwerer Rucksack im Gepäck.

Wie wird der Verlierer die Niederlage überspielen?
FILZMAIER: Ganz klassisch, die Niederlage ist ein Waisenkind, es sind immer die anderen schuld. Bei der ÖVP wird es gegen Wilhelm Molterer direkt gehen, bei der SPÖ wird man eher argumentieren, dass eben die Gusenbauer-Fehler zu lange nachgewirkt haben.