Einen großen Schritt vorwärts macht heuer die ohnehin nicht schmächtige Mayr-Melnhof-Holz-Gruppe. In Kürze geht ein neues Sägewerk in der russichen Taiga, östlich von St. Petersburg, in Betrieb. Mayr-Melnhof hat dort 250.000 Hektar Wald für 50 Jahre gepachtet, das entspricht der Fläche des Bundeslandes Vorarlberg. Im Reich von Väterchen Frost mit seinem kalten nordischen Klima wächst der Forst allerdings nur langsam und die Holzernte ist mühsam.

Umsatzvolumen. Der Einschnitt der Sägegruppe - das Holz, das verarbeitet wird - beträgt damit bald 3,8 Millionen Festmeter gegenüber 2,2 Millionen vor Jahresfrist, erläutert Vorstandsvorsitzender Josef Dringel. Denn neben dem Engagement in Russland hat Mayr-Melnhof heuer bereits die heimische Holzgruppe Stallinger/Kaufmann übernommen, deren Sägewerke eine Million Festmeter verarbeiten. Das Umsatzvolumen von Mayr-Melnhof-Holz - einen Minderheitsanteil halten die Bundesforste - marschiert somit spätestens 2009 in Richtung 700 Millionen Euro. Das ist das Doppelte von 2006.

Erstes Sägewerk. Vor fünf Jahren hat die Gruppe mit dem Sitz in Leoben ihr erstes großes Sägewerk im Ausland, im tschechischen Paskov nahe der Grenze zu Polen, eröffnet. "Der Schritt, offensiv nach Osten zu gehen, war und ist absolut richtig", so Mehrheitseigentümer Franz Mayr-Melnhof. Die Expansion im In- und Ausland sei strategisch sorgfältig geplant. Das russische Werk finde einen aufnahmefähigen Heimmarkt mit einer großen Holzbautradition vor und liege nur 300 Kilometer von der Ostsee entfernt, womit viele Exportmärkte gleichsam vor der Haustür liegen.

Immobilienkrise spürbar. Diese Märkte sind derzeit allesamt schwierig. In Österreich liegen die Preise nach einem zweijährigen Höhenflug im Keller. Der katastrophale Wintersturm "Paula" in der Steiermark und in Kärnten mit den riesigen Schadholzmengen hat die Talfahrt der Preise noch beschleunigt, so Dringel. Aber auch der Weltmarkt ist labil. Die aktuellen Erwartungen seien "sehr gedämpft", erklärt Mayr-Melnhof. Verantwortlich dafür seien die US-Immobilienkrise und die Konjunkturflaute in Europa. Mittelfristig macht sich die Holzbranche aber keine Sorgen. Holz als Energiestoff boomt gerade ohne Unterbrechung wegen der hohen Öl- und Gaspreise.