Zwei Männer raubten am Montagnachmittag eine Trafik in der Nähe des Grazer Lendplatzes aus. Nur wenige Stunden später nahm die Polizei in einem Hotel in Bahnhofsnähe zwei Verdächtige fest: Die beiden 21-jährigen Tschechen waren schon Tage zuvor mit dem Zug nach Graz gereist, einen Teil der Beute hatten sie zum Zeitpunkt der Festnahme bereits ausgegeben – für neue Kleidung und Schuhe.

Der Überfall geschah am Montag gegen 16.20 Uhr, während am nur wenige Meter entfernten Lendplatz bei frühsommerlichen Temperaturen noch reges Treiben herrschte. Mit Kappen und Sonnenbrillen „maskiert“ stürmten zwei Männer die Trafik an der Ecke zur Josefigasse. Einer der Täter ging direkt hinter das Verkaufspult, bedrohte die 54-jährige Angestellte mit einem Messer und forderte Bargeld. Weil sich die Frau aber weigerte, griff der Räuber selbst nach dem Schlüssel zur Kassenlade und bediente sich daraus. Danach flüchteten die Männer mit der Beute, die Angestellte blieb unverletzt, aber mit einem Schock zurück.

Hinweis um Hinweis gesammelt

Eine Sofortfahndung brachte zunächst keinen Erfolg. Die Raubermittler des Landeskriminalamts gingen in der Folge auf „Lokaltour“ im Umfeld des Tatorts, befragten Taxler und recherchierten auch in einem Bordellbetrieb. Tatsächlich stießen die Fahnder dabei auf vielversprechende Hinweise und Spuren, die sie schließlich mit einer recht genauen Personenbeschreibung in ein Hotel am Hauptbahnhof führten. Dort wurden die beiden 21-Jährigen festgenommen. Weil dabei mit Widerstand gerechnet werden musste, sicherten Beamte der „Schnellen Interventionsgruppe“ (SIG) die Festnahme ab.

Im Zimmer fanden die Polizisten dann auch Teile der Kleidung, die beim Überfall getragen wurden, die mutmaßliche Tatwaffe und Bargeld. Ebenfalls stieß man neue Schuhe und Kleidung, gekauft offenbar mit der Raubbeute.

Einer der Männer legte bei der Einvernahme ein Geständnis ab, ein konkretes Motiv konnte er nicht nennen. Sein Komplize blieb schweigsam. Die Tschechen, die in ihrem Heimatland mehrfach und einschlägig vorbestraft sind, werden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.