Die Kindheit von Michelle und Vanessa war lange keine. „Unsere Mama war schizophren und alkoholkrank. Wir mussten viel für sie da sein. Manchmal ist sie in der Früh erst von Lokalen heimgekommen, wenn wir schon in die Schule mussten“, erzählen die beiden Schwestern im Büro des SOS-Kinderdorfs in Graz. Wenn Michelle und Vanessa sich an die schlimmen Geschichten von damals erinnern, lächeln sie meistens trotzdem. Denn sie wissen, am Ende ist es für sie gut ausgegangen. „Mich schreckt wenig mehr, weil ich als Kind schon so viel gesehen hab. Das Motto ist: Augen zu und durch“, sagt die heute 27-jährige Michelle und lacht.