Wilde Szenen haben sich am Mittwoch in einem Grazer Einkaufszentrum und schon zuvor in einem Linienbus der Graz Holding abgespielt. Ein 26-Jähriger aus Liberia war völlig ausgerastet, nachdem er in einem Geschäft nicht das bekommen hatte, was er wollte. Nach seiner Festnahme randalierte der Mann auch im Polizeigefängnis, dort mussten die Beamten schließlich zur Elektroschock-Waffe greifen.

Kurz vor 15 Uhr tauchte der Mann im Geschäft eines Sportartikelhändlers im Einkaufszentrum Murpark auf, wollte dort bestellte Ware abholen. Doch weil diese noch nicht geliefert worden war, begann der Afrikaner lautstark zu randalieren. Das bekamen vor allem zwei Angestelle (24 und 25 Jahre) zu spüren: Der Mann zertrümmerte ein Handy und bedrohte die Mitarbeiter mit dem Umbringen, auch riss er ein Regal aus der Verankerung. Mit Unterstützung der anrückenden Polizisten gelang es den Angestellten, den Randalierer am Boden zu fixieren.

Wie sich herausstellen sollte, hatte der 26-Jährige schon bei der Anfahrt zum Murpark in einem Linienbus gewütet und eine Überwachungskamera heruntergerissen sowie die Innenverkleidung beschädigt.

Biss in den Arm

Richtig turbulent wurde es dann nach der Überstellung des Mannes in das Polizeianhaltezentrum (PAZ). Da wurde er bereits von Beamten der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) begleitet, weil er sein aggressives Verhalten nicht einstellte. Bei der Verlegung in einen besonders gesicherten Haftraum attackierte der 26-Jährige einen gleichaltrigen Beamten, biss ihn in den Unterarm. Ein Polizist des PAZ musste schließlich zum „Taser“ greifen. Mit der Elektroimpulswaffe wurde der Mann schließlich ruhig gestellt.

Laut Polizei erlitt der 26-Jährige dabei nur oberflächliche Verletzungen. Auch der Beamte war durch den Biss leicht verletzt worden, bei ihm wurde ein Hämatom diagnostiziert. Jetzt bekommen es die Justizwachebeamten der Anstalt Graz-Jakomini mit dem Randalierer zu tun, dorthin wird er nach Anordnung der Staatsanwaltschaft eingeliefert - unter anderem wegen schwerer Körperverletzung, gefährlicher Drohung und Widerstand gegen die Staatsgewalt.

Taser nur für Spezialkräfte

Der „Taser“ ist ein gelinderes Einsatzmittel, das innerhalb der Polizei und der Justizwache nur von speziell geschulten Kräften und nur in bestimmten Szenarien angewandt wird. In der Steiermark ist das eben im Polizeianhaltezentrum, bei der Einsatzgruppe gegen Straßenkriminalität (EGS) und der Schnellen Interventionsgruppe (SIG). „Er kommt allerdings nur sehr selten zum Einsatz“, erklärt Polizeisprecher Markus Lamb.