Noble Fassade, kriminelles Innenleben: So kann man sich jene sechs Villen in Graz und Wien vorstellen, die über Monate hinweg zum rekordverdächtigen Anbau von Cannabis angemietet worden sind. „In so einem Ausmaß hat es das in der Steiermark noch nicht gegeben“, eröffnet Staatsanwältin Ines Eichwalder den Prozess gegen fünf Beschuldigte am Straflandesgericht. „Man hat sich in leer stehende Häuser in noblen Vierteln eingemietet und dort dann jeden Raum genutzt, um eine Zucht zu betreiben.“ Die Häuser seien aufwändig adaptiert und umgebaut worden, um eine „hochprofessionelle Produktion“ zu garantieren. Wände wurden eingerissen, damit für die Bewässerungsanlagen und Belüftungsschläuche Platz war. Um ordentlich Ertrag einzufahren, waren enorme Strommengen notwendig: „Der Stromzähler wurde überbrückt, am Stromlieferanten vorbei wurde Strom bezogen“, schildert Eichwalder.