Sehen heute die Zuseher in Premstätten die erste EM-Medaille für Österreichs Eiskunstlauf-Sportler seit der Goldenen in Lyon von Claudia Kristofics-Binder im Jahr 1982? Die Paarläufer Miriam Ziegler und Severin Kiefer sind vor der Kür auf jeden Fall noch voll im Medaillenkampf. Als Sechste des Kurzprogramms haben sie ihre Verfolger mit der persönlichen Bestnote von 67,90 Punkten um knapp zehn und mehr Zähler hinter sich gelassen, der Bronze-Rang ist von ihnen nur 5,6 Punkte entfernt. Sollte heute (ab 19 Uhr) in der Entscheidung nichts Außergewöhnliches passieren, ist Ziegler/Kiefer zumindest Platz sechs sicher. Doch sie orientieren sich ohnehin nach oben. „Die Top sechs, vielleicht Top fünf sind okay“, merkte Kiefer an. „Aber wir wissen, dass unsere Stärke die Kür ist, auch im Vergleich zu den anderen.“

Noch in fast jedem ihrer Wettkämpfe in dieser Saison haben Ziegler/Kiefer mit ihrer Kür zur Musik von „Broken“ Boden gutgemacht. Platz sieben vor zwei Jahren war die bisher beste EM-Platzierung des Duos, das sollte also in der Steiermarkhalle auf jeden Fall verbessert werden.

Bevor bei den Paarläufern das große Finale auf dem Programm steht, geht mit der gebürtigen Ukrainerin Olga Mikutina die letzte der vier österreichischen Teilnehmer (Kurzprogramm, Beginn 11.30 Uhr) an den Start. Für die 16-Jährige ist es das erste Antreten auf der großen europäischen Eiskunstlauf-Bühne. „Natürlich ist eine gewisse Nervosität vorhanden“, sagt ihre Trainerin Elena Romanova, die früher auch Olympia-Teilnehmer Viktor Pfeifer betreute.

„Wenn man sie nicht kennt, merkt man Olga diese aber überhaupt nicht an. Sie ist ein eher introvertiertes Mädchen, das sich scheinbar durch kaum etwas aus der Ruhe bringen lässt.“ Das Ziel der 16-Jährigen bei der EM? „Ich will das Maximum aus meinen Möglichkeiten herausholen und mich so für die Kür am Samstag qualifizieren“, sagte Mikutina, die für dieses Unterfangen heute 13 der 36 Konkurrentinnen hinter sich lassen müsste.