Anna Gandler hat am Samstag beim Biathlon-Weltcup in Le Grand-Bornand ihr bestes Karriere-Resultat erreicht. Die 21-jährige Tirolerin landete in der 10-Kilometer-Verfolgung auf Platz elf, auf die Top Ten fehlten nur etwas mehr als 10 Sekunden. Der Sieg ging an die Schwedin Elvira Öberg. Bei den Männern holte Sturla Holm Laegreid seinen ersten Saisonsieg. Der 25-Jährige führte im 12,5-Kilometer-Verfolgungsrennen einen norwegischen Dreifachsieg an. Felix Leitner wurde 26.

Gandler war nach dem Sprint als 20. ins Rennen gegangen und machte mit einer starken Vorstellung noch neun Plätze wett. "Das war heute wieder richtig cool. Leider sind sich die Top Ten knapp nicht ausgegangen", sagte das ÖSV-Talent. Es hätten richtig schwierige Bedingungen geherrscht. "Es war extrem eisig und man hatte das Gefühl, als würde man nicht vom Fleck kommen. Solche Verhältnisse liegen mir normal gar nicht, aber ich bin jetzt natürlich voll zufrieden", so Gandler.

Sehr stark präsentierte sie sich dabei am Schießstand mit nur einem Fehler, nur Öberg lieferte von den Topathletinnen mit einem "Nuller" eine besser Performance ab. Lisa Hauser war bis zum letzten Schießen stark unterwegs, ehe ihr zwei Fehler unterliefen. Deshalb verpasste sie eine Rangverbesserung, sie wurde wie am Freitag 22. (+3:25,7 Min.). Für Tamara Steiner (+4:14,5/1) und Dunja Zdouc (+4:25,0/2) reichte es für die Ränge 31 und 35. Julia Schwaiger belegte nur den 53. Rang (+6:38,9/6).

Öberg hatte 20,4 Sekunden Vorsprung auf die Italienerin Lisa Vittozzi, Dritte wurde Lokalmatadorin Julia Simon (+46,9). Bei den Männern behielt Laegreid vor seinen Landsleuten Vetle Sjaastad Christiansen (+24,6/2) und dem bisherigen Dominator Johannes Thingnes Bö (+35,8/2) die Oberhand. Bö hatte zuvor fünf von sechs Bewerben gewonnen. Für Laegreid war es der zehnte Einzel-Erfolg im Weltcup, der zweite im Jahr 2022 nach dem Triumph im Oslo-Sprint im März.

Damit rückte er in der Gesamtwertung mit nun 490 Punkten etwas näher an Leader Bö (539) heran. Der hatte sichtlich große Probleme bei den schwierigen Bedingungen mit seinem Ski, umso höher ist sein dritter Platz einzuschätzen. Der Start des Rennens war wegen der eisigen Verhältnisse verschoben worden. Leitner landete als bester Österreicher auf Platz 26 (+3:07,2 Min./2). Der Tiroler war nach dem Sprint am Donnerstag als 16. ins Rennen gegangen, verlor aber an Boden und fiel um zehn Ränge zurück. Sein als 37. gestarteter Landsmann David Komatz verpasste als 44. (+4:34,9/2) Weltcup-Punkte.