Es waren Worte, die definitiv niemand gerne hört oder vermutlich jeder gerne verdrängen würde: „Wir können Ihnen absolut nicht garantieren, dass Sie jemals wieder gehen können, denn bei einem Querschnitt Prognosen zu wagen, wäre fatal.“ Diesen signifikanten Satz bekam Skispringer Lukas Müller bei seinem ersten Rehaaufenthalt in Bad Häring mit auf den Weg. Doch gerade dieses Statement spornte den mehrfachen Junioren-Weltmeister an. Denn rund dreieinhalb Jahre nach seinem Horrorsturz am Kulm schaffte der Kärntner das schier Unmögliche: Er kann wieder ohne Hilfe wenige Schritte gehen. „Ich muss gestehen, dass es schon eine Weile her ist, als es mir zum allerersten Mal gelungen ist, aber mir war es enorm wichtig, dass ich es reproduzieren kann und es keine Eintagsfliege ist. Deshalb hab ich das Video erst kürzlich gepostet“, verrät der 27-Jährige, der sich wie ein kleines Kind freute, wie er erzählt. „Es war unglaublich, beinahe unfassbar. Man sieht, wie ich beide Fäuste balle, und vor allem bin ich dabei nicht umgefallen. Das war genau der Punkt, wo ich gewusst habe, ich habe echt viel vollbracht. Das freie Gehen ist aber trotzdem nicht alltagstauglich, es unterstützt mich nur in der Hinsicht, dass ich mit Krücken sicherer werde“, gibt Müller offen zu.