Es war der erste Kontakt mit der WM-Abfahrt in Cortina. Und die "Vertigine" neben der Tofana der Damen fand, milde ausgedrückt, nicht überall Gefallen. Sie ließ die Gemüter hochgehen. Auch und vor allem bei Dominik Paris, der zwar Bestzeit fuhr, aber das gleich mit mehreren Torfehlern. Und auch Beat Feuz war "not amused". Die Österreicher: Gut dabei - und schimpfen wollen sie nicht.  Max Franz meldete wie Otmar Striedinger mit der dritten und vierten Zeit ihre Anwartschaft auf den Startplatz an.

"Ich kann mir schon vorstellen, dass das dem Marco Odermatt gefällt. Aber wir sind hier auf einer Abfahrt und nicht bei einem Riesentorlauf", meinte etwa Beat Feuz. Und ergänzte: "Das ist nicht lustig, so viel wäre nicht nötig gewesen. Aber es ist nicht an mir, jemand zu sagen, was man besser machen kann. Dafür laufen genug hier herum, die dafür bezahlt werden." Und Paris sagte nur kopfschüttelnd, aber mit einem Lachen: "Ich habe einmal aufgehört, meine Torfehler zu zählen. Aber eines ist klar: So viele Spitzkehren bin ich noch nie auf einer Abfahrt gefahren!" Spaß mache das keinen, meinten die beiden, die in den vergangenen Jahren die Abfahrt (mit) dominierten. Feuz: "Amüsiert habe ich mich schon bei der Fahrt, aber eher über den Kurs als die Fahrt."

"Wir wollten langsam anfangen"

Matthias Mayer, vor allem in diesem Jahr neben den beiden Routiniers der dritte "Große" auf Abfahrtsski, sah es locker. "Wir hatten gestern eine Besprechung unter Athleten, da haben vor allem die US-Amerikaner dafür plädiert, es langsam angehen zu lassen. Und ich bin mir sicher, dass sie das jetzt wieder ein wenig lockern werden. Und wenn nicht, dann passt es auch."

Für Striedinger sieht es ebenfalls ganz gut aus mit einem WM-Ticket, auch wenn er wie auch Hemetsberger ein Tor ausließ. "Eingebremst gehört die Passage, aber ein bisserl öffnen könnte man es. Wenn man dreißig Meter hüpft, macht das auch nichts", sagte der Kärntner.

Und auch Vincent Kriechmayr musste eine Nacht nach seinem WM-Titel schmunzeln: "So eine Abfahrt bin ich noch nie gefahren, aber die Kurssetzung ist auf dem Hang sehr schwierig", nahm er FIS-Renndirektor und Kurssetzer Hannes Trinkl in Schutz. "Das passt schon. Am Sonntag wird es auch hier einen Abfahrts-Weltmeister geben und dann fragt kein Mensch mehr nach der Kurssetzung." Klar "möge" er auch keine Spitzkehren, aber: "Es ist eben nicht einfach, weil es sonst der Sprung viel zu weit geht."