Die 27-Jährige Shiffrin siegte am Donnerstag in Méribel im Riesentorlauf vor der Italienerin Federica Brignone und der Norwegerin Ragnhild Mowinckel. Die US-Amerikanerin hat nun als erste Frau überhaupt bei sechs aufeinanderfolgenden Titelkämpfen zumindest eine Goldene gewonnen - und das in vier Disziplinen. Für die ÖSV-Frauen war nicht mehr als der zwölfte Platz von Franziska Gritsch drinnen.

"Das ist unglaublich. Ich war so nervös", sagte Shiffrin in einer ersten Reaktion. "Ich kann es nicht glauben." Sie habe einfach den Fokus auf das gute Skifahren aufrecht erhalten wollen, "und das war heute wirklich schwierig. Es sind Weltmeisterschaften." Sie sei voll am Limit gewesen.

Die Gold-Erlösung kam mitten in für sie turbulenten Zeiten. Vor knapp zwei Tagen hatte ihr persönlicher Cheftrainer Mike Day, mit dem sie seit 2016 zusammengearbeitet hatte, nach einem Zerwürfnis das Handtuch geworfen. Shiffrin hatte ihm mitgeteilt, dass sie nach dem Ende der laufenden Saison nicht mehr mit plane, wie es vom US-Verband hieß. Danach reiste Day sofort Richtung USA ab.

Shiffrin war als Führende nach dem ersten Durchgang mit 0,12 Sek. Vorsprung auf Tessa Worley in die Entscheidung gegangen. Die Französin rutschte dann über den Innenski weg. Shiffrin fuhr im unteren Abschnitt nicht fehlerfrei, rettete aber 0,12 Sek. Vorsprung auf Brignone und 0,22 auf Mowinckel ins Ziel.

Gritsch begann in beiden Durchgängen stark, nur um im unteren Teil jeweils Zeit zu verlieren. "Es waren sehr, sehr viele Teilstücke richtig lässig. Leider habe ich wieder kurz vorm Ziel etwas verloren", meinte die Tirolerin. "Ich habe gedacht, ich muss noch sauber fertig fahren, dann bin ich ein paar Meter zu viel gefahren." Katharina Liensberger belegte den 24. Platz. Julia Scheib und Ricarda Haaser schieden aus.

"Es macht Spaß da zu fahren. Es war aber natürlich nicht die Leistung, die ich mir gewünscht und vorgestellt habe. Ich habe schon während dem Fahren gespürt, es war nicht so der Speed nach vorne da. Das ist da extrem entscheidend", sagte Liensberger. Sie denke nicht, "dass es am Ski gelegen ist". Ob sie überhaupt das nötige Vertrauen für die Attacke auf der Piste habe, wurde die Vorarlbergerin gefragt: "Das werden wir sehen, wie schnell ich das hinkriege. Grundsätzlich habe ich ein gutes Vertrauen in den letzten Trainings aufbauen können."

Scheib war als Halbzeit-18. im Finale zu direkt unterwegs und verpasste ein Tor. Haaser, die Bronze-Gewinnerin in der Kombination, fädelte im ersten Durchgang ein und berichtete von Schmerzen im Knie. "Es ist schon belastbar, ich kann draufsteigen. Aber wenn ich hinten den Fuß hochziehen muss, tut es schon ein bisschen weh. Ich hoffe, dass nicht allzu viel fehlt."