Der beste Abfahrer aller Zeiten ist mittlerweile 65 Jahre alt, aber von seiner Popularität hat Franz Klammer nach wie vor nichts eingebüßt. Noch immer wird die beliebte Skilegende stets um Autogramme oder Fotowünsche gebeten, die dieser immer mit einem Lächeln und einem netten Spruch erfüllt. Doch welche Begegnungen waren für den Kärntner die unvergesslichsten?
Pete Coors: Seinen größten Golf-Wunsch, einmal in Augusta spielen zu dürfen, erfüllte dem Skiidol Pete Coors. Der US-Amerikaner ist Mitbesitzer von Coors-Bier, einem der fünf größten Bierproduzenten der Welt, und Mitglied im elitärsten Golfklub der Welt. Nur die rund 300 Mitglieder dürfen Gäste mitnehmen. Eingefädelt hat es Klammers langjähriger Freund Larry Broderick, der wie Coors aus Denver stammt. „Es war schon unglaublich, die Magnolia Lane hinaufzufahren. Die Stimmung ist einzigartig. Wir haben in einer der berühmten Cabins geschlafen und traumhaftes Essen serviert bekommen. Natürlich haben wir auch den Weinkeller aufgesucht, der eine Auswahl vom Feinsten zu bieten hatte“, schwärmt Klammer. „Es ist alles First Class und äußerst angenehm, denn als Gast hat man nirgends die Möglichkeit, irgendetwas zu bezahlen“, lacht der Mooswalder. Der Höhepunkt waren aber die zwei Runden, die er mit Coors und Broderick spielen durfte. „Schon am Putting Green ist mein erster Versuch fünf Meter über das Loch gegangen, die Grüns sind unglaublich schnell. Die Caddys sind mit den markanten, weißen Overalls bekleidet und ich habe noch nie auf einem besseren Platz gespielt.“ Auf der Runde trafen sie auf Tennislegende Rod Laver. „Bubba Watson und Rory McIlroy spielten eine Trainingsrunde. Die zwei Tage waren ein einzigartiges Erlebnis für mich.“
Muhammad Ali: Als das ÖSV-Team im Herbst 1976 auf dem Flughafen in Chicago auf einen Anschlussflug wartete, kam es für Klammer zu einem unvergesslichen Treffen: „Als Muhammad Ali meine Kollegen gesehen hatte, fragte er, ob ich auch dabei bin. Sie sagten, dass ich in einer Ecke schlafe. Ali hat mich aufgeweckt und wir haben ein bisschen geplaudert. Für ihn war die Olympia-Abfahrt 1976 die Sensation schlechthin, daher wollte er mich kennenlernen. Das Rennen hat Ali auf ABC mitverfolgt, kommentiert hat es Frank Gifford. Er war ein berühmter Football-Spieler und nach seiner Karriere wechselte er in die Medienbranche.“
Michael Jordan: 1993 wurde der Kärntner zur Celebrity-Golf-Championship nach Lake Tahoe in Nevada eingeladen. Das Starterfeld bestand aus vielen prominenten Sportlern und Schauspielern. Angefangen von den Basketballern Michael „Air“ Jordan, Charles Barkley, den Eishockeystars Mario Lemieux, Jeremy Roenick, Brett Hull bis hin zu Schauspieler Jack Wagner („Melrose Place“). „Als ich hingekommen bin, habe ich niemanden gekannt. Lemieux ist auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich schon jemand für die Proberunde habe. Ich habe dann mit John Elway, dem Quarterback der Denver Broncos, und Lemieux gespielt, um den Platz kennenzulernen.“ Nach Tag eins vom dreitägigen Zählwettspiel hatte der „Kaiser“ 83 Schläge auf der Scorekarte stehen – wie auch Jordan. Am nächsten Tag spielten sie gemeinsam im Flight, das TV übertrug das Turnier. „An die 12.000 Fans waren auf der Anlage, 5000 sind mit uns mitgegangen. Sobald er fertig geputtet hatte, ist die Meute zum nächsten Abschlag gewandert. Ich war ihnen völlig wurscht“, lacht Klammer. „Jordan war ganz entspannt und sympathisch, spielte eine unglaubliche Runde von eins unter Par.“
Jack Nicklaus: Mit Peter Kostis, einem der berühmtesten Golftrainer der Welt, verbindet Franz Klammer eine innige Freundschaft. Jedes Jahr besucht er ihn in den Staaten, um sein Golfspiel auf Vordermann zu bringen. Als er gemeinsam mit Hansi Hinterseer 1990 dort war, trainierte Jack Nicklaus (18 Major-Siege) mit Kostis. Nach dem Training ging das Quartett auf eine Runde. „Bei einem Par 5 produzierte Jack beim Abschlag eine richtige Kerze und hatte am Ende einen langen Putt zum Par. Hansi und ich hatten schon unser Par sicher, da meinte Nicklaus: ,Ihr Skifahrer seid harte Gegner‘, und versenkte den langen Putt ganz souverän – wie wir es halt von ihm gewohnt waren. Jack war ganz locker, wir haben richtig viel Spaß miteinander gehabt“, erinnert sich Klammer gerne und mit einem Lächeln zurück.
