Der mit Dopingvorwürfen konfrontierte Skistar Hannes Reichelt ist durch Aussagen des ehemaligen ÖSV-Skilanglauftrainers und mittlerweile aus der Untersuchungshaft entlassenen Gerald H. nicht weiter belastet worden. Dies sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck der APA und bestätigte einen Bericht der "Salzburger Nachrichten" (Mittwochsausgabe).

"Es haben sich bei den Einvernahmen keine weiteren belastenden Verdachtsmomente gegen Reichelt ergeben", erklärte Sprecher Hansjörg Mayr. Das Ermittlungsverfahren gegen Reichelt laufe aber weiter, ein Anfangsverdacht sei nach wie vor gegeben, betonte der Sprecher. Die Datenauswertung der von Reichelt im Zuge von seinen Befragungen abgegebenen beiden Handys sei indes noch im Gange. Laut Reichelts Anwalt wurde dazu ein Sachverständiger in München beauftragt, der dafür drei Monate Zeit habe.

Im Zuge der Ermittlungen rund um die "Operation Aderlass" war gegen den Ex-Langlauftrainer die Untersuchungshaft verhängt worden. Der ehemalige Trainer soll Sportler aus verschiedenen Disziplinen beim Doping unterstützt haben. Bei Reichelt stehe der Verdacht der Einnahme verbotener Medikamente im Raum, hatte es geheißen. Der Ex-Super-G-Weltmeister versicherte hingegen stets, dass er niemals unerlaubte Substanzen zu sich genommen habe.

Indes dürfte sich die im Zuge der Causa geständige Ex-Mountainbikerin Christina Kollmann-Forstner demnächst wegen Sportbetrugs vor Gericht verantworten müssen. Gegen sie sei ein Strafantrag eingebracht worden, bestätigte Mayr ebenfalls einen Bericht der "SN". Ihr werde die Methode des Blutdopings sowie die Einnahme von Wachstumshormon vorgeworfen. Dadurch soll Kollmann-Forstner knapp über 40.000 Euro an Sponsorengeldern auf unlautere Weise erlangt haben. Wann der Prozess stattfindet, war vorerst unklar. Dieser werde in Ried im Innkreis über die Bühne gehen, so Mayr.