Marcel Hirscher reist mit einem "sehr guten" Gefühl zur WM-Generalprobe nach Garmisch-Partenkirchen. Der 29-jährige Salzburger ist auch im Riesentorlauf am Sonntag jener Ski-Artist, den es zu schlagen gilt. In den vergangenen drei Jahren hieß der Sieger in Oberbayern immer Hirscher. Die "Mission Quadrupel" verhindern könnte aber das Wetter.

Das letzte Weltcup-Rennen vor den Titelkämpfen könnte für Österreichs Skistar ungelegener kommen. "Garmisch ist sicher ein Hang, der mir liegt, weil es schwierig ist und selektiv", erklärte der Saisondominator am Freitag der APA. Er feierte an diesem Ort bereits große Ski-Parties, sein Vorsprung auf den Zweiten war seit 2016 nie geringer als 1,50 Sekunden (2017). 2015 distanzierte er den Zweiten Felix Neureuther um unfassbare 3,28 Sekunden. Der Deutsche Lokalmatador lässt sein Heimrennen dieses Mal in Voraussicht auf die WM aus.

Die Vorzeichen stehen auf Hirscher

Die Voraussetzungen für Hirschers Weltcup-Sieg Nummer 69 sind gegeben. Wenige Tage ist es her, als er mit einem eindrucksvollen Schladming-Erfolg die Konkurrenz nahezu zertrümmerte. Schnee von gestern, der zehnfache Saisonsieger will wieder "schnell und gut Skifahren und im Idealfall gewinnen".

Der Umstieg auf die Riesentorlauf-Ski will am wiedergewonnen "sehr guten" Gefühl nichts geändert haben. "Das Problem spielte ja bereits im Riesentorlauf von Saalbach eine Rolle, doch jetzt sollte es in beiden Disziplinen kein Thema mehr sein." Der Slowene Zan Kranjec, der in Saalbach-Hinterglemm gewann, ist auch der einzige, der in den vergangenen zehn Rennen neben Hirscher am obersten Treppchen stand.

Es geht um zwei WM-Tickets

Zum Spielverderber könnte das Wetter werden. Die Prognosen sagen für die Nacht zum Sonntag anhaltende, teils kräftige Schneefälle voraus. 20 bis 30 Zentimeter Schnee könnten im Startbereich fallen. Die letzte Sichtungsschau der WM-Aspiranten Stefan Brennsteiner, Roland Leitinger, Magnus Walch und Johannes Strolz könnte ausfallen.

Das Trio Hirscher, Marco Schwarz und Manuel Feller hat sein Aare-Ticket längst fix. "Für mich ist Stefan Brennsteiner ein ganz heißer Kandidat auf das vierte Ticket", sagte Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher. "Ich glaube einfach, dass er einen sehr, sehr schnellen Schwung fahren kann. Das kann man so auch argumentieren, auch wenn die Weltcupergebnisse nicht so da sind. Er hat im Europacup sehr gute Leistungen gezeigt."

Weil Österreich dank Titelverteidiger Hirscher fünf Startplätze hat, könnte Puelacher noch einen Athleten nominieren. In Stein gemeißelt war das vor der Generalprobe noch nicht. "Wenn von den Leistungen her das Niveau nicht da sein sollte, scheue ich mich auch nicht davor zu sagen, ich fahr bei der WM nur mit vier." Spätestens am Sonntagnachmittag wird es Klarheit geben - über den Sieger und das ÖSV-WM-Aufgebot.