Wie im Vorjahr müssen die alpinen Ski-Herren vom Weltcup-Auftakt in Sölden ohne gefahrenes Rennen wieder abreisen. Über Nacht fielen auf dem Rettenbachgletscher fünfzig Zentimeter Neuschnee. Aufgrund der schlechten Wettervorhersage mit weiterem Schneefall und aufkommendem Wind entschied man sich zeitig für eine Absage des Riesentorlaufs.

Aus zeitlicher Sicht sei es nicht mehr möglich, den Schnee aus der Piste und jene in einen renntauglichen Zustand zu bringen, teilte der Internationale Skiverband mit. "Der starke Wind oben weht den Schnee immer wieder auf den Kurs. Zusätzlich zeigt die Wettervorhersage für den Tag, dass Wind und Schneefall nicht nachlassen." Die Entscheidung zur Absage sei gemeinsam von Jury, Organisator und Österreichischem Skiverband getroffen worden.

Die Läufer nahmen die Absage natürlich mit Trauer zur Kenntnis. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, wir wären bereit gewesen", meinte Manuel Feller, "aber es ist, wie es ist - das Wetter und die Verwandten kann man sich eben nicht aussuchen", sagte der Tiroler. Und Philipp Schörghofer, der im Vorjahr kein Rennen hatte bestreiten können, nahm es locker: "Jetzt habe ich so lange auf meinen nächsten Einsatz gewartet, da werde ich einen Monat mehr auch noch aushalten."

Positiv: Rennen wird nachgeholt

Aufgrund einer Regeländerung ist es möglich, den Riesentorlauf im Laufe der Weltcupsaison nachzuholen. Ursprünglich war im FIS-Reglement vorgeschrieben, dass man abgesagte Gletscherrennen nicht nachholen darf. Nach der Absage im Vorjahr wurde dieser Passus aber gestrichen. Und prompt kann diese Änderung auch zum Einsatz kommen. Klar ist: Der Riesentorlauf soll noch vor Weihnachten nachgeholt werden, das auch in Europa. Am wahrscheinlichsten ist es im Moment, dass Alta Badia einspringt - dort gehen aber bereits ein Riesentorlauf am Sonntag nach der Abfahrt in Gröden und ein Parallel-RTL über die Bühne.

"Das macht die Entscheidung, nicht zu fahren, ein wenig verträglicher", meinte auch Österreichs Slalom-Trainer Marco Pfeiffer. Er reiste besonders schnell aus Sölden ab, um geeignete Trainingspisten zu finden. Schon am Dienstag soll es für die Slalomläufer weitergehen, aller Voraussicht nach auf dem Pass Thurn. Das entlockte Manuel Feller ein Seufzen: "Eigentlich wollte ich am Montag fischen gehen. Aber das kann ich mir wohl abschminken. . . "

Bei schwierigen Verhältnissen über die Bühne gegangen ist am Samstag der Riesentorlauf der Damen. Es gewann die Französin Tessa Worley, als beste Österreicherin wurde Stephanie Brunner Fünfte. Der Weltcup wird mit je einem Slalom für Damen und Herren am 17./18. November in Levi (Finnland) fortgesetzt.

Mehr zum Thema