Der Winter ist da - und die (Startnummer) Nummer eins des Rennens fuhr auch gleich zur ersten Bestzeit: Federica Brignone setzte auf der trotz des Schneefalls kompakten Piste in 58,71 Sekunden die Marke, an die keine mehr herankam. Sie geht damit als Letzte und große Gejagte in den zweiten Lauf.

Brignone, die sich im August im Training in Zermatt das Seitenband im Knie gedehnt hatte und zwei Wochen pausieren musste, präsentierte sich gleich in bestechender Form - wie auch die Nummer eins der RTL-Wertung, Viktoria Rebensburg. Doch die Deutscher verlor im letzten Abschnitt eine halbe Sekunde und musste mit Rang zwei vorlieb nehmen (+0,24 Sek.), noch vor Tessa Worley (FRA/+0,40) und Mikaela Shiffrin (USA/+0,60). Beste Österreicherin: Stephanie Brunner, die nur sieben Monate nach einem Kreuzbandriss auf Rang sechs fuhr und wie Rebensburg im untersten Teil eine halbe Sekunde verlor. 

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"Sölden ist ein schwerer Hang, wie es immer war, da muss man beherzt fahren. Ich hatte ein kleines Missgeschick, das hat mich auch wach gerüttelt - nur unten bremst der Schnee, da wird man langsamer", erklärte die Tirolerin und ergänzte: "Ich bin im Ziel, es ist das wichtigste, auch wieder eine Renndistanz zu trainieren." Und Brignone meinte: "Die Piste ist hart und ruppig, ich hab' nicht viel gesehen - aber es ist machbar, ich bin gerade gefahren, du musst halt immer fleißig bleiben", meinte die Italienerin. Und: "Ich hab' mich immer schlecht gefühlt, nicht erwartet, vorne zu sein. Aber die Nummer hat sicher geholfen."

Geholfen hat das Wetter mit Sicherheit nicht den Fahrerinnen mit höheren Nummern. Uns so vermochten es auch die weiteren Österreicherinnen nicht, sich ins Spitzenfeld zu fahren. Mit einer Ausnahme. Die junge Salzburgerin Stephanie Resch überraschte mit hoher Startnummer und fuhr mit 2,55 Sekunden Rückstand auf Rang 16, ist damit zweitbeste Österreicherin vor Anna Veith (17./+2,60 Sek.) und Bernadette Schild (18./+2,61). Katharina Liensberger ist 21. (+3,08), die Kärntnerin Katharina Truppe fuhr mit hoher Nummer auf Rang 26 (+3,26). 

Ricarda Hasser, im Training bärenstark, machte viele Fehler, schaffte aber als 28. (+3,42) ebenso noch die Qualifikation für Lauf zwei wie  Eva-Maria Brem auf Platz 29 (+3,43). Gescheitert an der Qualifikation für den zweiten Lauf sind die ausgeschiedene Junioren-Welmeisterin Julia Scheib aus der Steiermark sowie Franziska Gritsch und Nina Ortlieb.

"Ich wollte schon in den zweiten Durchgang, aber das es so souverän klappt, damit habe ich nicht gerechnet", sagte Resch. Die 22-Jährige aus Strobl, die vor zwei Jahren einmal in Marburg Weltcuppunkte geholt hatte. Vergangene Saison hatte sie nach einem Kreuzbandriss zu kämpfen, blieb ohne Punkte. Das könnte sich schon im ersten Rennen dieser Saison ändern.

Sieg einer Außenseiterin wird es nicht geben