Der Riesentorlauf-Hang auf dem Rettenbach Ferner in Sölden gilt als einer der schwersten, wenn nicht der schwerste, im gesamten Damen-Weltcup-Zirkus. Daher ist beim Saison-Auftakt am Samstag, 27. Oktober, ab 10 Uhr auch kein Sieg einer Außenseiterin zu erwarten. "Um auf dieser Piste ganz vorne zu sein, muss man viel Erfahrung und Mut mitbringen. Der Hang verlangt von den Damen alles ab", weiß ÖSV-Damencheftrainer Jürgen Kriechbaum. Daher ist es für ihn ein Leichtes, die Favoritinnen aufzuzählen: "Es gibt nur ganz wenige. Vorjahressiegerin Viktoria Rebensburg, Mikaela Shiffrin, Tessa Worley und Ragnhild Mowinckel."

Von seinen Damen zählt der Wahl-Tiroler "keine zu den Sieganwärterinnen. Stephanie Brunner feiert nach ihrem Kreuzbandriss ihr Comeback. Sie kann ganz locker an das Rennen herangehen, niemand erwartet Wunderdinge von ihr. Anna Veith ist erstmals sein 2015 wieder in Sölden dabei. Sie hat zwar viel aufgeholt, aber für ganz vorne wird es noch nicht reichen. Bei Ricarda Haaser wird viel davon abhängen, ob sie schon konstant genug ist, um um die Podestplätze mitreden zu können. Eva-Maria Brem arbeitet hart, aber sie ist auf dem Weg zurück."

Die jungen Wilden im ÖSV-Team können mit guten Leistungen überraschen. "Mehr sarf man nicht erwarten", sagt Kriechbaum, dessen Ziel ist es, dass "wir wieder an jene Zeiten anschließen können, in denen der Riesentorlauf unsere beste Disziplin war". Den Ausgang entscheidend mitbestimmen wird das Wetter. Die Vorhersage ist nicht gerade berauschend. Stimmen die Wettermodelle, könnte es viel Neuschnee und damit noch schwierigere Bedingungen geben. "Doch selbst dann würde ich auf einen Favoritensieg wetten, weil es gerade bei solchen äußeren Verhältnissen noch mehr auf die Routine ankommt", sagt Kriechbaum.