Zuerst alles Gute zum 29. Geburtstag. Hat Marcel Hirscher bestimmte Wünsche abseits des Sports?
MARCEL HIRSCHER: Besten Dank und nein, es gibt keinen wirklich besonderen Wunsch. Na ja, vielleicht doch einen – einen gemütlichen Tag mit meiner Freundin Laura und der Familie. Doch auf einen solchen muss ich an meinem Geburtstag schon seit vielen Jahren verzichten.

Bevor es um das Sportliche geht: Es kursiert in den sozialen Medien eine Meldung, Sie würden ein Foto mit dem neuen Sportminister Heinz-Christian Strache ablehnen. Wissen Sie von dem Posting und stimmt es?
Sie sind der Erste, der mich darauf anspricht. Ich wurde aufmerksam gemacht, dass so ein Posting existiert. Und ich sage gleich: Das ist absoluter Schwachsinn. Natürlich würde ich ein Foto mit dem Sportminister machen. Ich habe das auch mit all seinen Vorgängern gemacht. Es gibt keinen Grund, es diesmal anders zu handhaben. Die, die diese Unwahrheit verbreiten, wissen scheinbar mehr über mich als ich selbst.

Olympia ist vorbei, Ihr Jetlag auch schon?
Noch stehe ich jede Nacht einmal auf. Aber es wird von Tag zu Tag besser. Es geht aber sicher nicht nur mir so, sondern fast allen, die in Südkorea waren. Manchen gelingt die Umstellung schneller, manche brauchen etwas länger.

Verraten Sie uns, was mit Ihren Gold-Ski von Pyeongchang passiert? Kommen die ins private Museum oder benutzen Sie die noch weiter?
(Lacht) Nein, Ski sind zum Fahren da und nicht zum Herumstehen. Meine Riesentorlauf- und Slalom-Ski sind in Kranjska Gora dabei. Vor allem jene für den Riesentorlauf sind schon davor in Übersee sehr schnell gewesen. Sie haben mich die ganze Saison begleitet. Sollte es in Kranjska Gora aber richtig eisig sein, wären sie völlig fehl am Platz.

Damit sind wir bei den Rennen in Slowenien. In der Vergangenheit erinnerten die Rennen eher an Frühlingsskifahren. Dank der sehr tiefen Temperaturen in den vergangenen Tagen sollte es am Samstag und Sonntag eisig sein. Das ist Ihnen sicher recht?
Es ist mir sicher sympathischer, weil ich mich auf eisigen Strecken sehr wohlfühle. Dazu sind alle Läufer noch von Olympia auf eisige Pisten eingestellt. Die Umstellung auf Frühlingsschnee wäre schon sehr heftig. Grundsätzlich gilt für mich aber, so wie es ist, ist es eben. Ich kann nichts ändern.

Die Vorbereitung auf Kranjska Gora absolvierten Sie auf der Reiteralm. Wie viele Ski-Tage gab es seit der Rückkehr aus Südkorea?
Genau drei. Zwei widmete ich dem Slalom und einen dem Riesentorlauf. Wir haben auf dem Materialsektor auch einige neue Sachen probiert. Bis zur Rennreife haben sie es noch nicht geschafft.

Sie liegen im Riesentorlauf-Weltcup 105 Punkte vor dem Zweiten, Henrik Kristoffersen. Gilt das nach dem Rennen am Samstag auch noch, ist Ihnen die erste Kristallkugel gewiss. Ist das im Kopf präsent?
Klar weiß ist das. Ich denke aber nicht ständig daran, weil ich mich auf das Fahren konzentriere. Um die Kugel zu gewinnen, muss ich ein sehr gutes Rennen abliefern.

Auch den siebenten Sieg im Gesamtweltcup könnten Sie in Slowenien fixieren. Ist das noch ein großes Ziel in dieser Saison?
Natürlich und es ist mein Anspruch, alles zu geben, um dieses Ziel zu erreichen. Ich bin aber nicht darauf fixiert, weil diese Saison mit zehn Siegen und zwei olympischen Goldmedaillen schon die beste meiner Karriere ist. Außerdem: Irgendwann kommt der Tag, da gewinne ich den Gesamt-Weltcup nicht mehr.

Wagen Sie einen Blick in die Zukunft. Gibt es schon Pläne für den Sommer und sehen wir Marcel Hirscher bei der Ski-WM 2019 in Aare?
Im Sommer will ich einmal nichts tun, Abstand gewinnen. Kehrt danach die Motivation zurück, ist viel möglich.