Schon vor dem Saisonstart in Sölden hatte Bode Miller über seine Rückenprobleme, hervorgerufen durch einen Sturz beim Weltcup-Finale in Lenzerheide, geklagt. Dann musste er seinen geplanten Start beim ersten Riesentorlauf absagen, kurz darauf ließ er sich in den USA operieren. Jetzt spekuliert er mit seiner Rückkehr.

"Das Ziel ist es, dass ich in Wengen und Kitzbühel dabei sein kann", erklärte er 30 Tage vor WM-Start bei einer Pressekonferenz in Vail. Das ist für ihn persönlich auch die Voraussetzung, um dann auch bei der Weltmeisterschaft in Beaver Creek dabei zu sein. Einem Hang, auf dem Miller schon einige Erfolge gefeiert hat.

Spezielle OP

Miller offenbarte, dass die Operation in San Diego eine ganz besondere gewesen war. "Aber es war nicht der Arzt, der auch Tiger Woods operiert hat", scherzte er. Allerdings sei er bei einem Spezialisten gewesen, der eine ganz neue Art der Wirbelsäulen-OP anwandte: "Es gibt nur drei oder vier Ärzte in den USA, die das so machen."

Das Spezielle: Miller war bei der gesamten OP bei Bewusstein ("Ich habe sogar mit ihm geredet"), die OP wurde über einen Zugang in der Hüfte gemacht, von dem aus die Schäden bzw. die schmerzhaften Ablagerungen im Wirbelkanal entfernt wurden.

Der Sinn: "So wollten wir die Erholungszeit kurz halten und auch das Risiko minimieren. Und das gelang auch", meinte Miller, der ergänzte: "Es war kein besonderer Eingriff, auch meine Frau hat so einen schon gemacht."

Seit zwei Wochen wieder auf Ski

Die Reha nach der OP verlief gut, bereits vor zwei Wochen stieg Miller wieder in Deer Valley auf Ski, in den vergangenen Tagen versuchte er, mit den US-Damen am WM-Hang "Raptor" in Beaver Creek zu trainieren. "Da war es sehr steil und schwierig", erzählte Miller. Nach zwei Fahrten habe er da gespürt, dass es für seinen Rücken  - noch - zu viel war.

"Das Freifahren geht aber sehr gut, da kann ich auch schon Druck machen. Das Problem ist, dass man in einem RTL oft in Situationen kommt, wo man nachbessern muss. Und das gelingt durch Verwinden der Wirbelsäule, was wiederum Schmerzen auslöst."

Wengen und Kitzbühel

Miller will trotzdem alles daran setzen, um in Wengen und Kitzbühel wieder mit von der Partie zu sein - auch, um bei der Heim-WM am Start zu sein. "Ich könnte zwar auch nominiert werden, wenn ich beide Rennen noch auslasse, aber ich glaube, das will ich nicht. Ich würde mich nicht gut fühlen, wenn ich einem anderen Fahrer den Platz wegnehmen würde." Deshalb will er in der Schweiz und in Österreich zumindest die Trainings bestreiten.

Karriereende?

Sollte sich die WM nicht ausgehen, kann es leicht sein, dass Miller nie mehr auf die Weltcup-Pisten zurückkehrt. "Ich bin 37, würde ich weitermachen, wäre ich 38. Ich habe meinem Körper schon viel zugemutet, wenn ich daran denke, dass ich mit 20-, 21-Jährigen konkurrieren soll", erklärte er schmunzenlnd.

Und: "Ich sage euch das seit 20 Jahren. Ich kann auch so aufhören, ich brauche kein Feuerwerk zum Abschluss wie die Heim-WM. Sollte es sich nicht ausgehen, dann werde ich mit meiner Frau und meiner Familie sprechen. Aber es ist möglich, dass ich dann nicht mehr fahre. es ist immer auch Risiko - und das ist nicht immer die beste Wahl."