Auf den Lorbeeren ausruhen, das gibt es für Slalom-Dominatorin Marlies Schild nicht. Am Tag nach ihrem Triumph von Courchevel, bei dem sie die Konkurrenz regelrecht demütigte, stand sie auf der Reiteralm bereits wieder auf Schiern. Nicht rennmäßig. Zwei lockere Läufe absolvierte die 30-jährige Salzburgerin. "Quasi zum Auslüften", wie ÖSV-Techniktrainer Günter Obkircher verriet. Und um die notwendige Spritzigkeit für den Nachtslalom in Flachau zu erlangen. Denn dort will Schild ihren 30. Weltcup-Slalom gewinnen und der Rekordmarke von Vreni Schneider (34 Siege) weiter zu Leibe rücken, wie sie auch im Gespräch mit der Kleinen Zeitung verriet.

Fünf Siege fehlen noch auf Vreni Schneider. Sind solche Zahlenspiele und Rekordmarken nur für die Medien interessant oder auch für Sie?

Marlies Schild: Nein, nein, das ist durchaus interessant, das gebe ich schon zu. Und fünf Siege sind ja auch durchaus im Bereich des Möglichen.

Sie haben die ersten beiden Saison-Slaloms gewonnen, zuletzt mit dem imposanten Vorsprung von 1,87 Sekunden. Was macht Marlies Schild anders als die anderen?

Schild (lächelt): Gegenfrage: Was macht Lindsey Vonn anders als die anderen? Es ist der Mix aus Material, Fitness und Training.

Bei Ihrem Heimrennen in Flachau können Sie Ihrem Ziel, alle Saison-Slaloms zu gewinnen, wieder einen großen Schritt näherkommen.

Schild: Da muss man vorsichtig sein. Natürlich will ich jedes Rennen gewinnen. Aber gewinnen will jede Läuferin, die am Start steht. Wichtig ist nur, dass ich locker bleibe.

In Flachau werden rund 15.000 Fans für Trubel sorgen. Freuen Sie sich schon darauf?

Schild: Natürlich, weil Flachau taugt mir, vor zwei Jahren habe ich hier schon gewonnen. In der letzten Saison bin ich allerdings ausgeschieden.

Apropos Trubel. Weihnachtstrubel mögen Sie angeblich überhaupt nicht.

Schild: Richtig, aber ich mag die Adventzeit, den ersten Schnee und das alles.

Und haben Sie schon alle Geschenke beisammen?

Schild: Ja, die besorg ich, wenn ich gerade Zeit habe. Manche sogar schon im Sommer. Was man hat, das hat man.