A m ersten Tag Ihres Urlaubs auf dem Noonu-Atoll der Malediven erfuhren Sie von der Entlassung aus dem ÖSV-Kader. Ihre ersten Gedanken?

RAINER SCHÖNFELDER: Ich war schon überrascht, da ich nicht mit dem Rauswurf gerechnet habe. Für meine Zukunft ist das aber egal, denn ich mache auf jeden Fall weiter.

Sie machen weiter?

SCHÖNFELDER: Klar, weil ich eine Chance sehe, dass ich wieder ganz vorne mitfahren kann. Erstmals seit langer Zeit bin ich nach einem Winter mit gefahrenen Rennen schmerzfrei. Meine Basis ist eine ganz andere als in den vergangenen Jahren.

Nehmen Sie, vor diesem Hintergrund, dem ÖSV Ihre Entlassung übel?

SCHÖNFELDER: Ich verstehe sie nicht. Vor allem deshalb, weil alle bei Mario Matt gesehen haben, was möglich ist. Ihn haben sie nicht hinausgeworfen. Außerdem hat der ÖSV nächste Saison im Slalom zehn Startplätze im Weltcup und nur sieben Herren sind fix. Ich sehe die Entlassung auch als Motivation, mich noch mehr ins Zeug zu legen.

Sie müssen Training und Vorbereitung jetzt selbst bezahlen. Wie teuer wird das?

SCHÖNFELDER: Es kommt darauf an, wie man es anlegt. Es gibt eine Billigvariante, die kostet zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Die ist aber wenig sinnvoll. Ich gehe es professionell an, arbeite mit Individual-Coach Christian Huber, schließe auch ein Trainingslager in Übersee nicht aus. Alles in allem beläuft es sich auf 80.000 bis 90.000 Euro. Gott sei Dank habe ich keinen finanziellen Engpass.

Gibt Ihnen der ÖSV die Chance auf eine Rückkehr ins Team?

SCHÖNFELDER: Herren-Chef Mathias Berthold hat mir zugesichert, dass ich im Herbst bei den Zeitläufen mitfahren und mich so für die Weltcup-Mannschaft qualifizieren kann.

Auf welchen Schiern?

SCHÖNFELDER: Das weiß ich noch nicht, da mein Vertrag bei Head am 1. Mai ausgelaufen ist. Ich habe viele Marken getestet und entscheide nach der Rückkehr aus dem Urlaub.