Seit Dienstag ist Marlies Schild endgültig die "Snow Queen" von Zagreb. Als erste Läuferin feierte sie zum dritten Mal einen Sieg auf dem "Sljeme". Diesmal gewann die 29-Jährige mit 0,75 Sekunden Vorsprung auf Maria Riesch und 1,08 Sekunden auf Manuela Mölgg. Mit ihrem insgesamt 25. Triumph im Flaggenwald stellte die Salzburgerin ihre einsame Klasse unter Beweis. Im ersten Durchgang flog sie, wegen des dichten Nebels, quasi im Blindflug zur Bestzeit: "Ganz fair war das nicht, aber es hilft nichts, du musst fahren. Die Piste war ganz gut, obwohl ich nichts von ihr sehen konnte. Aber sie hat sich gut angefühlt."

Welche Ausnahmekönnerin Schild ist, zeigten die nach ihr gestarteten Läuferinnen. Obwohl diese bei fast blauem Himmel in den Kurs durften, kam nur Mölgg der Österreicherin nahe.

Klare Verhältnisse bei Nebel

Vor dem Finale zeigte sich Schild "nicht ganz so locker wie sonst. Aber daran kann ich noch arbeiten. Bis zur WM in Garmisch habe ich das im Griff." Nicht im Griff hatte sie bei der Siegerehrung die Sektflasche. Die sträubte sich erfolgreich gegen ein Öffnen durch die Slalomkönigin. Erst als Mölgg hilfreich zur Seite sprang, gemeinsam mit Schild die Magnumflasche schüttelte, flog der Korken, konnte Marlies für Fontänen für die Fotografen sorgen: "Die Flasche zu öffnen war schwerer, als das Rennen zu gewinnen. Vor allem war es peinlich. Ich kann mich nur auf den Korken ausreden: Der hat geklemmt."

Mit dem Nebel nicht zurechtkamen Niki Hosp und Kathrin Zettel: "Die Vorläufer sahen wenigstens bis zur ersten Kante." Und Zettel gab zu: "Bei den Bedingungen sagt der Kopf automatisch: ,Pass' auf, gib nicht zu viel Gas, geh mit dem Körper zurück.'" Wenigstens konnten sich beide für den zweiten Lauf qualifizieren. Dort klappte bei Hosp gar nichts: "Derzeit stimmt nichts bei mir. Ich nicht und das Setup nicht." Zettel verbesserte sich von Rang neun auf Platz sieben: "Solche Fahrten brauche ich, um mein Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Nach dem ersten Heat musste ich mich selbst bei den Ohren nehmen, da ich zu viel von mir erwartete."

Pechvogel des Rennens war Michaela Kirchgasser. Mit Bestzeit stürzte sie im ersten Durchgang knapp vor dem Ziel, rutschte noch über die Linie, löste die Zeitnehmung aus, wäre für Lauf zwei qualifiziert gewesen. Aber: "Leider passierte ich das letzte Tor nicht regelkonform", nahm sie die Disqualifikation hin.