Sie trainieren auf dem Mölltaler Gletscher Slalom. Sind Sie noch auf der Suche nach Form und Gefühl oder ist beides für den Torlauf in Levi schon da?

MARLIES SCHILD: Ich fühle mich sehr gut. Die Frage nach der Form kann ich erst nach dem Rennen in Finnland beantworten.

Für Sie ist der Torlauf in Levi das erste Weltcuprennen in dieser Saison. Sie bestreiten heuer ihre neunte Weltcup-Saison. Kommt trotzdem noch so etwas wie Nervosität vor der Premiere auf?

SCHILD: Ganz sicher wird die kommen. Derzeit überwiegt aber noch die Freude, dass es endlich richtig losgeht.

Sie gehen mit dem Druck in den Bewerb, für Österreich die Kastanien aus dem Feuer holen zu müssen. Stört Sie das?

SCHILD: Erstens MUSS ich nichts. Die Position, in der ich bin, gefällt mir aber. Beobachtet zu werden taugt mir, es ist mir viel lieber alle schauen auf mich als es interessiert sich niemand für mich.

Diese Einstellung setzt aber große mentale Stärke voraus. Haben Sie die?

SCHILD: Da ich seit Jahren mit Mentalbetreuer Thomas Wörz arbeite, ist die vorhanden. Außerdem kannst du, ohne richtig stark im Kopf zu sein, kein Rennen gewinnen.

Heißt dass, Sie stehen am Start und reden sich ein, jetzt muss ich Vollgas geben?

SCHILD: Nein, das darf ich nicht tun. Wenn ich mir einrede, jetzt muss ich Vollgas geben, ist es ganz schwierig, einen guten Lauf zu absolvieren. Für mich ist wichtig, dass mein Gefühl gut ist.

Sie haben 2006 in Levi gewonnen, waren im Vorjahr Sechste. Mit welchen eigenen Vorgaben gehen Sie diesmal ins Rennen?

SCHILD: Mein Ziel ist immer der erste Platz. Das Resultat in Finnland ist aber nicht maßgebend für die Saison. Ich sehe den Bewerb als Standortbestimmung.

Wissen Sie um die Form der Gegnerinnen aus den anderen Nationen Bescheid?

SCHILD: Ich habe keine Ahnung, wie die anderen Damen drauf sind. Es interessiert mich aber auch nicht wirklich. Ich schaue auf mich und nicht auf das, was die anderen tun.

Hat sich bei Ihnen auf dem Materialsektor etwas getan?

SCHILD: Nicht wirklich, ich testete nur eine neue Bindung. Die passt ganz gut.

Abflug nach Finnland ist am Dienstag. Treffen Sie vorher ihren Herzbuben Bennie Raich noch?

SCHILD: Klar, einige Stunden genießen wir noch gemeinsam in unserem neuen Haus im Pitztal.