Matthias Mayer und Max Franz sind fix gesetzt, die restlichen fünf Läufer fahren sich im zweiten Training am Freitag die übrigen zwei Startplätze für die Olympia-Abfahrt am Sonntag aus. Wie leicht ist Ihnen diese Entscheidung gefallen?

MATTHIAS BERTHOLD: Leicht ist so etwas nie. Letztlich sind wir zum Entschluss gekommen, dass es jeder der fünf Qualifikanten noch selbst für sich richten können soll. Für Mayer und Franz hat die ansteigende Formkurve gesprochen. Außerdem sind sie wilde Hunde - die braucht man auf dieser Abfahrt.

Österreichs Speed-Herren warten seit über zehn Jahren auf einen Titel bei einem Großereignis. Und erstmals seit ewigen Zeiten wird nicht von rot-weiß-rotem Abfahrtsgold gesprochen.

BERTHOLD: Warten wir einmal das Training ab. Und ganz generell: Ich rede nicht von Medaillen, das ist mir zu blöd. Was ich verlange, ist, dass die Burschen geil attackieren, ihre Leistung abrufen, dann bin ich überzeugt, dass wir vorne mitmischen werden.

Wie sehr fehlt dieser Tage Hannes Reichelt?

BERTHOLD: In erster Linie tut es mir für ihn leid. Wer in diesem Winter bis auf eine Ausnahme stets am Stockerl war und zuletzt Kitzbühel gewonnen hat, der hätte das Zeug zu etwas ganz Großem gehabt. Es ist bitter, wenn ein Traum auf diese Art platzt. Sagen wir so: Nach einer kurzen Phase des Schocks sind wir wieder zur Tagesordnung übergegangen. Wir müssen nach vorne blicken und der Rest der Mannschaft hat sich genauso unser Vertrauen verdient.

Was sind die Eigenschaften der Abfahrt?

BERTHOLD: Es ist eine schöne Strecke, die alles hat, was eine Abfahrt ausmacht: technisch anspruchsvolle Kurven im steilen Gelände, Gleitkurven im flacheren Abschnitt und tolle Sprünge.