Aksel Lund Svindal hat im vergangenen Winter den Abfahrts- und Super-G-Weltcup gewonnen und trotzdem die große Kristallkugel Marcel Hirscher überlassen müssen. Damit sich das wieder zugunsten des Norwegers ändert, hat Svindal vor der Olympia-Saison sein Riesentorlauf-Training verstärkt. "Insgesamt geht es aber nur darum, dass ich selbst schnell fahre. Sonst gewinnt Marcel den Weltcup auch, wenn er nur Slalom fährt", sagte Svindal vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden.

Beim traditionellen Medientermin seiner Skiausrüsters (Head) führte Svindal am Donnerstag in Abwesenheit der am Vortag abgereisten Lindsey Vonn eine Startruppe mit Ted Ligety, Julia Mancuso, Beat Feuz, Maria Höfl-Riesch, Anna Fenninger usw. an, der nun aber auch wieder Bode Miller angehört. Der US-Olympiasieger gibt am Sonntag nach 18-monatiger Pause sein Comeback und erschien in Begleitung seiner Frau Morgan sowie des acht Monate alten Nathaniel, für den Miller derzeit das Sorgerecht hat.

"Ich will einige Punkte mitnehmen"

"Sölden macht mir immer ein bisschen Angst. Aber ich bin guter Dinge, habe enorm abgenommen und Skifahren ist plötzlich viel einfacher geworden", scherzte der austrainierte Miller. Auf Sonntag ist der US-Veteran schon sehr neugierig. "Ich will sehen, ob ich auf Tuchfühlung bin und ich will einige Punkte mitnehmen", erklärte der 36-Jährige, der abgenommen hat: "Ich habe nur noch 87 Kilo. Es war ein Schock, wie anders die Ski mit so wenig Gewicht zu fahren sind. Aber jetzt geht's."

Svindal hat nach wie vor eine klare Antwort auf die Frage, warum er im Vorwinter nicht die große Kristallkugel gewonnen hat. "Weil ich nicht genug Punkte hatte. Es lag aber nicht nur am Riesentorlauf, auch in einigen Abfahrten hätte es besser laufen können", erklärte der regierende Abfahrtsweltmeister.

Hirscher habe den Weltcup verdient gewonnen, versicherte der Super-G-Olympiasieger und fünffache Weltmeister Svindal vor dem ersten Kräftemessen der Olympia-Saison. "Marcel war einfach besser."