1-2-1-1. Nein, das ist keine Notrufnummer, sondern so liest sich die Erfolgsbilanz von Aksel Lund Svindal im Super-G in dieser Saison. Beim Super-G in Kitzbühel führte am Freitag kein Weg an dem 30-jährigen Norweger vorbei, der seinen 20. Weltcupsieg feierte. Aber knapp war's. Lediglich 13 Hundertstel fehlten Überraschungsmann Matthias Mayer auf seinen Premierensieg. Dafür war es der erste Stockerlplatz für den 22-jährigen Kärntner, dessen bestes Ergebnis im Weltcup bisher Platz sechs war. Christof Innerhofer (ITA) holte sich am Freitag Platz drei (+0,40 Sek.).

Mayer rettete ÖSV-Ehre

Der vierte Super-G in dieser Saison ging nach nächtlichem Schneefall bei bedecktem Himmel und keiner guten Sicht über die Bühne. Matthias Mayer kam trotzdem bestens mit den Bedingungen zurecht. Er war es, der an diesem Tag die rot-weiß-rote Fahne hochhielt und dafür sorgte, dass die Dauer-Podestplatzserie der Österreicher in Kitzbühel weiter geht.

Für die restlichen ÖSV-Starter gab es beim ersten Rennen des Kitzbühel-Wochenendes nichts zu holen: Georg Streitberger wurde 11., Romed Baumann 12., Hannes Reichelt 14. und Klaus Kröll landete auf Rang 16. "Kein Fehler, das ist schwer erklärbar. Aber bei so einem Schnee und diesen Temperaturen läuft's nicht wirklich", sagte der Steirer. Der Kärntner Max Franz schied im ersten Super-G nach dem USA-Crash aus. Benjamin Raich brachte sein 400. Weltcuprennen kein Glück. Der Tiroler wurde nur 25. - das WM-Ticket für den Super-G ist damit verloren.

Matthias Mayer hat sein WM-Ticket für Schladming hingegen in der Tasche. Dass der Kärntner in seinen 40. Weltcup-Rennen ausgerechnet beim Kitz-Debüt das erste Podest schaffte, ist die Sensation des Tages. "Ich wollte einmal g'scheit Gas geben, das ist heute gut gelungen", freute sich der Sohn des zweifachen Silbermedaillen-Gewinners Helmut Mayer. "Wenn man weiß, dass man es drauf hat, muss man es auch zeigen", sagte der Youngster im Ziel. "Es läuft schon die ganze Saison ganz gut, jetzt freue ich mich auf die WM." Dort zählt er nun zum Kreis der Medaillenanwärter. "Schladming liegt mir sehr gut. Das wird aber ein ganz eigenes Rennen", wiegelte Österreichs aktuell stärkster Super-G-Läufer ab.

Der beste Super-G-Läufer der Welt ist immer noch Aksel Lund Svindal, der die kleine Weltcup-Kugel bereits so gut wie sicher hat. Auf den Landesrekord von Kjetil Andre Aamodt (21) fehlt ihm jetzt nur noch ein Sieg. Der kann schon am Samstag passieren, denn nach zwei Trainingsbestzeiten ist Svindal dort noch größerer Favorit. "Es herrscht schon viel Druck an diesem Wochenende. Die Strecke ist brutal, die ganze Atmosphäre hier ist enorm. Die Frage nach meinem ersten Sieg kam in jedem Interview", sagte Svindal nach seinem Premieren-Triumph im Ski-Mekka. "Das ist jetzt sehr, sehr schön. Nun ist der Druck für die Abfahrt etwas weniger."

Lob kam auch vom letzten Kitz-Double-Sieger, dem zurückgetretenen Schweizer Didier Cuche: "Aksel ist ein glaubwürdiger Sieger. Und Mayer hat's drauf!"