Ski hat es dann doch an prominenter Stelle in die US-Medien geschafft, wenngleich nicht ganz so, wie man es sich vielleicht gewünscht hätte. Die Meldung, dass US-Filmstar Bruce Willis seine Beteiligung am Skigebiet in Idaho Springs an skibegeisterte lokale Betreiber verschenkt, hat es sogar in den amerikaweiten Teil von "USA Today" geschafft. Davon darf der Ski-Weltcup am kommenden Wochenende eine Autostunde westlich davon in Beaver Creek noch lange nicht ausgehen, selbst wenn Ted Ligety seinen dritten Sieg in Colorado en suite feiern kann und Exzentriker Bode Miller doch noch unerwartet auftauchen sollte.

Drei Mal treten die Herren in dieser Woche auf der "Raubvogelstrecke" an, die es zum Klassiker geschafft hat: Am Freitag steht die Abfahrt auf dem Programm, Samstag Super G (jeweils 18.45), Sonntag zum Abschluss der Riesentorlauf. Die ausgedehnte und kostenintensive US-Tour stößt nicht nur auf Gegenliebe im Ski-Zirkus, auch wenn im Gegenzug nur wenige ihre Kritik so offenherzig formulieren wie ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel. Zu viele Rennen seien dies an einem Ort, kritisiert der ÖSV-Chef, dazu mache man in der besten TV-Zeit im Hauptabendprogramm Werbung für nordamerikanische Skigebiete. Doch vielmehr dürfte es ihn stören, dass die begehrten Beginnzeiten im Hauptabendprogramm Sponsoren aus Österreich und der Schweiz anlocken. So wie in Lake Louise oder in Aspen am letzten Wochenende werden auch am kommenden Wochenende wieder europäische Firmen auf Startnummern und Banden werben - zu deutlich günstigeren Tarifen, als sie dies etwa in Wengen oder Kitzbühel konnten.

Nordamerika-Tour als Fixpunkt

Doch mit diesem Unbehagen wird der ÖSV-Chef definitiv noch länger leben müssen. Denn die Nordamerika-Tour ist derzeit schon aus Gründen der Schneeproduktion aus dem Weltcup nicht mehr wegzudenken. Die Höhenlage in Colorado (Start der Abfahrt ist in 3483 m Seehöhe) sichert Rennen Ende November - selbst wenn man hier über einen außergewöhnlich trockenen November jammert und nur dank Kunstschnee den Saisonauftakt am vorigen Wochenende feiern konnte.

Und diesen Trumpf spielen die Amerikaner gleich noch ein zweites Mal aus: Im nahe gelegenen Copper Mountain wurde ein Speed-Trainingszentrum errichtet, das bereits ab Anfang November voll beschneit war und das auch die ÖSV-Mannschaft gerne und ausgiebig zum Training benutzt hat. Nächstes Jahr wird das Programm in Beaver Creek überhaupt ausgebaut, dann fahren als Test für die übernächste Ski-WM im Februar 2015 Damen und Herren zwei Wochen hintereinander.