Sie waren schon oft für die Wahl der Sportlerin des Jahres nominiert. Heuer hat es geklappt. Ihre ersten Worten?

MARLIES SCHILD: Ich freue mich riesig, da ich bisher nie ganz an der Spitze war. Ich war schon sehr oft vorne dabei, aber für die Trophäe hat es noch nie gereicht. Diese Auszeichnung ist etwas ganz Besonderes.

Haben Sie den Sieg nach Ihren vielen Erfolgen in den vergangenen Jahren und vor allem in der vergangenen Slalom-Weltcup-Saison erwartet?

SCHILD: Erwarten kann man das nie. Ich muss ehrlich sei, ich hätte nie gedacht, dass es dazu reicht. Meine Favoritin war Beate Schrott.

Im Ernst, Sie dachten nicht einmal im Innersten an den ersten Platz?

SCHILD: Natürlich schon, weil ich denke, dass ich mir die Auszeichnung auch verdient habe. Es gibt in Österreich keine aktive Sportlerin, die mehr Siege und Medaillen erobern konnte als ich.

Hatten Sie eine Dankesrede vorbereitet oder einen Schwindelzettel mit?

SCHILD: Weder noch. Als ich zur Ehrung ging, wusste ich ganz genau, was ich sagen werde, wem ich danken musste.

Nach einer langen Nacht des Feierns kehren Sie wieder in den Ski-Alltag zurück. Ihren ersten Auftritt haben Sie am 10. November beim Slalom in Levi. Sind Sie bereit?

SCHILD (lacht): Ja, ich bin bereit. Zuletzt stand ich vier, fünf Tage pro Woche auf Ski und trainierte bei besten Bedingungen auf dem Mölltaler Gletscher.

In der vergangenen Saison gewannen Sie sechs Torläufe, waren nie schlechter als Dritte. Kann es so eine Serie wieder geben?

SCHILD: Sag niemals nie. Ich muss aber zugeben, ich hatte letzten Winter oft Glück bei den Erfolgen. Da ich aber noch immer eine Gaude beim Fahren habe und das Material passt, ist alles möglich.

Auch die Slalom-Titelverteidigung bei der Heim-WM im Februar in Schladming?

SCHILD: Ich will wieder Erste werde. Da es für mich aber die erste Heim-WM ist, wird der Druck riesig sein. Den gilt es zu händeln. Das wird alles andere als leicht.

Sie fahren auch im Riesentorlauf. Wie geht es Ihnen da mit den längeren und schmäleren Ski?

SCHILD: Im Sommer bin ich extra länger in Neuseeland geblieben, um zu testen. Es passt ganz gut. Eine echte Prognose wage ich aber noch nicht abzugeben.