Sie haben vier Mal in Folge den Gesamt-Weltcup und 53 Weltcup-Rennen gewonnen. Gibt es für Sie in dieser Saison sportliche Ziele?

LINDSEY VONN: Mehrere. Erstens will ich so in die Saison starten wie im Vorjahr - mit einem Sieg beim Riesentorlauf in Sölden. Dann will ich mir meine zwei WM-Titel in der Abfahrt und im Super-G zurückholen.

Der Weltcup-Punkterekord von 2000 Zählern von Hermann Maier, den Sie vergangene Saison verfehlte, ist kein Ziel?

VONN: Ich werde nicht den Fehler aus dem Vorjahr wiederholen und mir die 2000 Punkte als Ballast auferlegen. Wenn ich gut fahre, kommt der Rekord von selbst.

Sie wollen in der Abfahrt von Lake Louise gegen die Herren antreten. Ist das noch aufrecht?

VONN: Ich trainiere oft mit den Männern, daher wäre es reizvoll, auch rennmäßig gegen sie zu fahren. Heuer wäre eine gute Gelegenheit, da ich sehr gut in Form bin. Eines steht aber fest - ich würde dann antreten, wenn ich auch in der Woche darauf bei den Damen fahren dürfte. Sollte mir das das Reglement verbieten, hat sich die Sache erledigt.

Erledigt hat sich auch die Sache Herren-Ski im Riesentorlauf. Stimmt das?

VONN: Ja, denn die neuen Herren-Riesentorlauf-Ski sind mir zu lang. Ich nehme aber auch nicht den 1,88 m langen Damen-Ski, sondern ein Mittelding. Im Speedbereich fahre ich weiter mit den Männermodellen.

Apropos Männer. Ihre Scheidung ist rechtswirksam, Sie sind wieder zu haben. Gibt es schon einen neuen Mann?

VONN: Noch gibt es keinen, aber es wäre Zeit, dass ich wieder einen Freund finde. Die Suche läuft, es ist aber sehr schwer, einen zu finden.

Haben Sie konkrete Vorstellungen, wie er aussehen sollte, welche Eigenschaften er haben muss?

VONN: Er sollte groß und sportlich sein, muss aber keine Spitzensportler sein. Was wirklich zählt, ist aber sein Charakter. Wenn er nicht witzig ist, hat er bei mir keine Chance.

Keine Chance ist ein gutes Stichwort. Selbst Maria Riesch sagt, wenn sie so fahren wie im Vorjahr, hat niemand eine Chance gegen Sie. Stimmen Sie dem zu?

VONN (lacht): Nein, jedes Mädchen hat Chancen gegen mich. Ich habe mich aber sehr gut vorbereitet, viel gearbeitet, um auch am Ende der Saison noch bei Kräften und vorne zu sein.