Wie Fäden schlängelten sich die ausgesteckten Torläufe vom angezuckerten Rettenbachferner hoch über Sölden. Nur Klaus Kröll interessierte das nicht - der Steirer sucht derzeit selbst nach seinem Faden. Seit sich der Abfahrts-Weltcupsieger beim Motocross-Training im April einen Wurzelknochen im rechten Fuß gebrochen hatte, war er nicht mehr am Ski gestanden. "Es hilft nichts, wenn ich deshalb durchdrehen würde. Die Pause tut nichts zur Sache", wiegelte der 32-Jährige ab, als er nach dreistündigem Einschwingen bei der Ötztaler Skistation saß. "Meine Saison beginnt ja nicht mit dem Riesentorlauf in Sölden (27./28. Oktober, Anm.), sondern erst Ende November in Lake Louise."