Der eine hat seine Form nach einer kurzen Pause wieder gefunden: Clement Noel feierte nach den Klassiker-Erfolgen in Wengen und Kitzbühel im Jänner seinen dritten Saisonsieg. Dem anderen gelang das aber nicht: Marcel Hirscher kämpfte im letzten Saisonrennen, aber es ging nichts - letztlich hab es für den achtmaligen Sieger im Gesamtweltcup nur den 14. Platz. Ein Österreicher schaffte es trotzdem aufs Podest: Manuel Feller fuhr hinter Noel auf den zweiten Platz.

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Abschied ohne "Theater"

Es war sein letztes Rennen. Aber zum großen Abschied hatte Felix Neureuther keine Lust. Er fuhr voll - und ohne Bremsen. "Adios", sagte er und schüttelte die Kamera, nachdem er von der "Konkurrenz" im Ziel mit Sektduschen empfangen worden war.

"Ich habe lange daran gedacht, nach Kranjska Gora war es für mich klar. Alles hat weh getan, ich bin nach Hause gekommen mit geschwollenem Knie und schmerzendem Rücken und ein kleines Mädchen stürmt auf dich zu und du kannst es fast nicht aufheben", sagte er vo dem Rennen im ORF-Interview. Und er ergänzte: "Es tut schon weh, weil Skifahren so ein genialer Sport ist. Aber irgendwie bin ich auch froh, einen Schlussstrich gezogen zu haben. Ich freue mich auf die Zeit danach!"

Der Schlussstrich erfolgte aber mit Anstand: Der Deutsche fuhr - ohne Sentimentalitäten - auf den siebenten Rang. "Das war nicht zu gut. Ich habe in meinem Leben genug Blödsinn gemacht, ich wollte es seriös beenden. Und das ist mir gelungen", meinte er und legte einmal mehr im Interview mit Rainer Pariasek nach: "Aber dich, Rainer, werde ich sehr vermissen. Auch wenn ich mich auf das Daheim, meine Tochter und meine Frau sehr freue!"

Kein Comeback

Und dann ging er noch einen Schritt weiter: "Ich weiß ja nicht, ob ich deine Kündigung bekannt geben darf, aber ich werde dein Nachfolger im ORF", sagte er und bedankte sich auch bei allen Sehern: "Danke, liebe Österreicher für die Unterstützung!" Klar ist: "Es wird kein Comeback geben, ich werde auch nicht Trainer werden."

Hirscher kämpfte vergebens

Damit war er in seinem letzten Rennen eben sogar vor Marcel Hirscher, der auf den 14. Platz kam. Mit vielen Fehlern, aber auch viel Kampfgeist, denn er hätte nach dem einen oder anderen Ausrutscher auch stehen bleiben können. Aber der 30-Jährige kämpfte sich verbissen bis ins Ziel, wenngleich Platz 14 nicht das Ergebnis ist, dass er sich vorstellte. "Das ist nicht das Ende, das ich mir vorgestellt habe, es läuft einfach nicht rund." Und dann meinte er: "Wenn es weitergehen sollte, dann muss man das ernst nehmen, weil das war eine klare Trendwende!" Und auf die Frage, ob man so aufhören könnte, erklärte er: "Irgendwann ist es aber so. . ."

Nun wird er sich zurückziehen, nachdenken ob "ich mir das alles wirklich noch einmal antun werde. Ich hoffe, das Positive überwiegt. Weil im Moment drücken die Überbeine, da macht es keinen Spaß", sagte er.

Ende gut, alles gut

Manuel Feller war "mehr als happy" mit dem letzten Wochenende. "Vor drei Wochen hatte ich ein Tief, es ging in dieser Saison viel bergauf und bergab - aber jetzt zwei Top-fünf-Plätze, das ist ein Wahnsinn." Ganz kurz habe er mit dem ersten Sieg spekuliert, als die Zwischenzeit von Noel nur noch elf Hundertstel Vorsprung zeigte. "Aber das wäre dann fast schon kitschig gewesen. Wir heben uns den ersten Sieg einfach für die nächste Saison auf!" 

Enttäuschend: Sowohl Michael Matt (20.) als auch Marc Digruber (22.) blieben beim Finale ohne Weltcuppunkte. Und Matt meinte nur frustriert: "Das Schlimme ist, dass ich mich gar nicht so schlecht fühle. Aber sobald es steil wird, geht nichts mehr. Ich bin froh, dass es vorbei ist."

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