Wie jedes Jahr gab der heimische Skiverband auch heuer wieder Anfang Mai die Kadereinteillungen der diversen Wintersportarten für die kommende Saison bekannt. Insgesamt tauchen zwölf neue Gesichter in den Nationalteams auf – darunter etwa die Alpinen Nina Ortlieb und Franziska Gritsch sowie Skispringerin Marita Kramer. Aus steirischer Sicht findet sich hingegen kein Neuling in den Nationalmannschaften – insgesamt haben für den kommenden Winter acht weiß-grüne Athleten den höchsten ÖSV-Status inne (siehe Kasten).

Zur Erklärung: Einen Platz im Nationalteam erreicht man durch entsprechende Leistungen im Weltcup, wobei die Richtlinien von Sparte zu Sparte unterschiedlich sind. Schafft ein Sportler den Sprung in den elitären Kreis, genießt er die höchstmögliche Förderung des Verbandes. Dies bezieht sich vorrangig auf das Materialbudget. Ein Beispiel: Einem Skispringer aus dem Nationalteam stehen quasi unbegrenzt Anzüge, Schuhe und dergleichen zur Verfügung, ein A-, B- oder C-Kader-Athlet muss sich mit entsprechend weniger Ausrüstung begnügen.

Für die Alpinen und die Skispringer hat der ÖSV als zusätzliches „Zuckerl“ eine langjährige Zusammenarbeit mit Audi bestehen: Kann ein Athlet bestimmte Vorgaben im Weltcup erfüllen, darf er in der darauffolgenden Saison in einem der Autos Platz nehmen.

Die meisten steirischen Nationalteam-Athleten stellen die Alpin-Damen und die männlichen Kombinierer mit jeweils drei. Während die Damen am 9. Mai ihr erstes Trainingslager starten (Optionen sind Sölden, der Mölltaler oder der Hintertuxer Gletscher), geht es für die Kombinierer am 17. Mai in Villach los. Dabei gilt es, aufgrund der Coronakrise Maßnahmen zu berücksichtigen: „Die Athleten müssen vor und nach dem Trainingslager einen negativen Test abgeben und dürfen das Camp für acht Tage nicht verlassen“, erklärt ÖSV-Pressesprecher Clemens Derganc. Im Nationalteam der Kombinierer taucht übrigens auch der Name Bernhard Gruber auf. Ob der Salzburger Ex-Weltmeister nach einer Herzoperation seine Karriere fortsetzen kann, steht allerdings noch nicht fest.

Nur Danklmaier im A-Kader

Abgesehen von den Kombinierern und den Ski-Damen ist es um die steirischen Topsportler in den Premiumsportarten nicht so gut bestellt: Mit Daniel Danklmaier findet sich bei den Alpinen (die Herren starten heute ihr erstes Trainingslager unter strengen Corona-Auflagen in Sölden) nur ein Steirer im A-Kader, bei den Skispringern und im Biathlon sind weiß-grüne Sportler gar erst in den B-Kadern zu finden.

Unerfreulich auch die Situation im Behindertensport: Unter die insgesamt 26 geförderten Athleten schaffte es kein einziger aus der Steiermark.