Der Norweger Ole-Einar Björndalen ist ein Phänomen. Er war als größtes Langlauf-Talent Norwegens zu den Biathleten übergelaufen, nur weil ihn sein Verband nicht zur Junioren-WM mitgenommen hatte.

Zielgenauigkeit. Seit 1992/93 starteter im Weltcup. Wohl wegen dem permanenten Wechsel zwischen Langlauf und Biathlon lag es lange an seiner schwachen Zielgenauigkeit, dass er nicht jedes Rennen gewann. Gestern durfte er sich sogar im 20-km-WM-Bewerb in Pyeongchang drei Fehlschüsse erlauben und gewann trotzdem Gold. Österreichs Bester, Norbert Landertinger, schoss zwei Mal daneben, auf Björndalen fehlten ihm als Sechsten 36 Sekunden.

Trainiert noch mehr. Anfang des Jahres glaubten viele, Björndalen sei nicht mehr der Alte. Er musste wegen eines Infekts drei Wochen pausieren. Keine Chance auf die bei ihm sonst übliche akribische Vorbereitung. Es gab ungewohnte Resultate wie ein 24. Platz. Aber immer wenn man glaubt, jetzt liegt der beste Biathlet endgültig am Boden, seht er auf, trainiert noch mehr.

Allzeit-Idol. Er zog sich aus dem Weltcup zurück. In seine Wahlheimat Obertilliach. Und dort übte und trainierte er nur "extra hart." Er hat in Obertilliach auf 1600 Meter seine Ruhe gefunden - für seine 13. WM-Goldmedaille. Für seine 87 Weltcupsiege (1 im Langlauf) - einer mehr als sein Allzeit-Idol Ingemar Stenmark. Entsprechend hat er eine neue Lieblingskopfbedeckung: ein Mütze in Gold.