Die Boston Celtics spielen nun seit vier Jahren konstant in der Spitze der Eastern Conference mit, eine Teilnahme an den Finals blieb der Traditions-Franchise aber bisher vergönnt.

Boston Celtics: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Aaron Nesmith (Nr. 14), Payton Pritchard (26), Yam Madar (47)
  • Free Agency: Tristan Thompson (Cleveland Cavaliers), Jeff Teague (Atlanta Hawks), Tacko Fall (Two-Way)

Abgänge

  • Trade: Vincent Poirier (Oklahoma City Thunder), Enes Kanter (Portland Trail Blazers)
  • Free Agency: Gordon Hayward (Charlotte Hornets), Brad Wanamaker (Golden State Warriors)

Boston Celtics: Die wichtigsten Statistiken 2019/20

Bilanz Regular Season Offensiv-Rating Defensiv-Rating Net-Rating 48-24 (Platz 3 im Osten) 112,8 (4.) 106,5 (4.) 6,3 (3.)

Boston Celtics: Die Strategie

Dreimal in vier Jahren erreichten die Celtics die Conference Finals (in verschiedensten Zusammenstellungen), auch vergangene Saison war man knapp dran und scheiterte in sechs Spielen an Miami, obwohl Boston in der Serie mehr Punkte als der spätere Finalist erzielte. Der Abgang von Hayward schmerzt , dafür wurde aber die vergangenes Jahr (zu) dünne Bank aufgepolstert.

Jeff Teague soll Kemba Walker und Marcus Smart im Spielaufbau entlasten, mit Tristan Thompson kommt ein neuer Konkurrent für Daniel Theis, der im Gegensatz zu Enes Kanter in den Playoffs nicht unspielbar ist. Aus Celtics-Sicht ist es jedoch ärgerlich, dass der frühere Cavs-Center nun die Vorbereitung verpassen wird.

Ansonsten ist das Team aber eingespielt, die Eckpfeiler heißen weiter Jaylen Brown und Jayson Tatum, der es sogar ins All-NBA-Team schaffte. Daneben erhofft sich Coach Brad Stevens von den jungen Spielern einen Sprung. Grant Williams spielte schon als Rookie wichtige Minuten in den Playoffs, auch die aktuellen Rookies, Flügel Nesmith und Point Guard Pritchard sollen im Idealfall Teile der Rotation sein.

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Boston Celtics: Die Schwachstellen

So sehr der Vertrag von Gordon Hayward in Charlotte belächelt wurde: der 30-Jährige spielte lange eine richtig gute Saison, vor allem zu Beginn, und schuf auf dem Flügel beinahe ein Luxusproblem. Nun klafft hingegen hinter Brown und Tatum ein Loch, welches vornehmlich junge Spieler wie Nesmith, Williams oder der noch immer verletzte Romeo Langford schließen müssen.

Dazu macht der Zustand von Walker Sorgen. Vor der Corona-Pandemie klagte der All-Star über Knieschmerzen und wurde von den Celtics in den folgenden Monaten in Watte gepackt. Es half wenig, auch in der Bubble wirkte der Guard teils gehemmt und nicht so explosiv wie erhofft. Anfang Oktober wurde nun eine Stammzelleninjektion im Knie durchgeführt, sodass Walker die ersten Saisonwochen verpassen wird.

Der Kader der Boston Celtics

Point Guard Shooting Guard Small Forward Power Forward Center Kemba Walker Marcus Smart Jaylen Brown Jayson Tatum Daniel Theis Jeff Teague Romeo Langford Aaron Nesmith Grant Williams Tristan Thompson Payton Pritchard Carsen Edwards Semi Ojeleye Robert Williams Tremont Waters (Two-Way) Tacko Fall (Two Way)

Boston Celtics: Der Hoffnungsträger

In Walkers Abwesenheit dürfte einmal mehr der Fokus auf Tatum liegen, doch gleichzeitig muss auch Jaylen Brown den nächsten Schritt machen. Der dritte Pick von 2016 verbesserte sich Jahr für Jahr beständig und reifte im Schatten von Tatum ebenfalls zu einem Star. Nun dürfte noch mehr Verantwortung auf dessen Schultern lasten, speziell in den Bereichen Scoring und Creation.

Brown ist inzwischen ein guter Schütze aus dem Stand und ein guter Cutter, nun gilt es, mehr für sich selbst und für andere zu kreieren. Kann er beständig seinen Gegenspieler bestrafen? Kann er eine Defense ins Wanken bringen? Wenn Brown diese Fragen positiv beantworten kann, ist den Celtics und vor allem Tatum sehr geholfen.

Denn Tatum bekommt nun die Superstar-Behandlung und wird geblitzt, damit er den Ball abgeben muss. Das zeigten die Playoffs deutlich.

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Boston Celtics: Das Fazit

Die Celtics werden auch in dieser Saison um die Krone im Osten spielen. In Tatum hat Boston einen waschechten Superstar, dazu passen Walker, Brown, Smart oder Theis hervorragend ins System. Gerade in der Regular Season sollten die Celtics von ihrer Eingespieltheit und den Veteranen wie Teague oder Thompson profitieren.

Darüber hinaus gibt es mit den jungen Spielern mehrere Wild Cards, wovon zumindest eine zünden sollte. Es muss aber auch erwähnt werden, dass der Osten in diesem Jahr ungleich besser besetzt ist. Womöglich haben die Celtics in der vergangenen Spielzeit eine goldene Chance auf die Finals liegengelassen. Nun ist es an ihnen, diese These zu widerlegen.

Prognose: Platz 1 in der Atlantic Division.

Nach einer Übergangssaison greifen die Nets voll an. Kevin Durant und Kyrie Irving sind wieder fit, dazu steht mit Greenhorn Steve Nash ein neuer Coach an der Seitenlinie.

Brooklyn Nets: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Reggie Perry (Nr. 57)
  • Trade: Bruce Brown (Detroit Pistons), Landry Shamet (L.A. Clippers)
  • Free Agency: Jeff Green (Houston Rockets)

Abgänge

  • Trade: Dzanan Musa (Detroit Pistons)
  • Free Agency: Garrett Temple (Chicago Bulls), Jamal Crawford, Justin Anderson, Lance Thomas, Michael Beasley, Wilson Chandler, Chris Chiozza, Donta Hall, Tyler Johnson, Jeremiah Martin

Brooklyn Nets: Die wichtigsten Statistiken 2019/20

Bilanz Regular Season Offensiv-Rating Defensiv-Rating Net-Rating 35-37 (Platz 7 im Osten) 108,7 (22.) 109,2 (10.) -0,5 (15.)

Brooklyn Nets: Die Strategie

In Brooklyn liegt der Fokus auf der Star-Power. In Durant, Irving, Caris LeVert und Spencer Dinwiddie stehen gleich vier potenzielle 20-Punkte-Scorer im Team. Noch ist nicht klar, wie die Nets unter Rookie-Coach Nash spielen werden, es ist jedoch absehbar, dass diese Mannschaft vor allem über die Offensive ihre Spiele gewinnen möchte.

In Joe Harris wurde ein wichtiger Schütze gehalten, auch Landry Shamet, der via Trade von den L.A. Clippers kam, zählt zu den besten seiner Zunft. Trotz allem scheint dieses Team so nicht mehr lange zusammenzuspielen. Es riecht stark nach einem Trade, der Dinwiddie, LeVert und/oder Jarrett Allen involviert, ansonsten könnten zu viele Köche den Brei verderben.

Die Ziele in Brooklyn sind jedenfalls gigantisch. Der Titel soll her, dafür unterschrieben Kyrie und KD im Sommer 2019 bei den Nets. Und wer weiß: Vielleicht ergibt sich ja tatsächlich noch der Trade für James Harden von den Houston Rockets , um den es zuletzt so viele Gerüchte gab. Wie das letztlich auf dem Feld funktionieren könnte, steht dann wieder auf einem anderen Blatt. Das könnte das Machtgefüge im Osten noch einmal durcheinanderwirbeln.

Brooklyn Nets: Die Schwachstellen

Gehen wir mal davon aus, dass dieser Kader so zusammenbleibt. Brooklyn hat jede Menge Spieler, die etwas mit dem Ball anfangen können, jedoch nur bedingt dafür bekannt sind, abseits davon effizient zu sein. Trotz Harris und Shamet könnte Shooting neben den Stars ein Problem werden. Auch die Hackordnung, wer wann welche Würfe nimmt, ist noch nicht zementiert, auch hier könnte es zunächst Probleme geben.

Zugleich muss in einer Partie Defense gespielt werden - und Brooklyn hat nur wenig gute Verteidiger. Der Beste ist vermutlich Bruce Brown, der jedoch nicht so häufig auf dem Feld stehen wird. Dazu bleibt die Center-Problematik. DeAndre Jordan legt zwar weiter ein Double-Double im Schnitt auf, ist aber nicht mehr auf dem Niveau seiner Clippers-Tage und alles andere als mobil. So groß die Namen im Kader sind, so recht zusammenpassen tut das alles nicht.

Der Kader der Brooklyn Nets

Point Guard Shooting Guard Small Forward Power Forward Center Kyrie Irving Caris LeVert Joe Harris Kevin Durant DeAndre Jordan Spencer Dinwiddie Landry Shamet Timothee Luwawu-Cabarrot Jeff Green Jarrett Allen Tyler Johnson Bruce Brown Taurean Prince Rodions Kurucs Nicolas Claxton

Brooklyn Nets: Der Hoffnungsträger

Das könnte aber mit Star-Power ausgemerzt werden und an dieser Stelle ist Kevin Durant zu nennen. Der zweimalige Finals-MVP ist nach seinem Achillessehnenriss wieder fit und hatte nun gut 18 Monate Zeit, um die Akkus aufzuladen. Mit 32 Jahren ist KD nun aber auch im letzten Drittel seiner Karriere angelangt.

Sein Spiel lebt jedoch weniger von der Athletik. Mit seiner Länge wird er auch mit schlechteren körperlichen Voraussetzungen einer der besten Scorer der Liga bleiben, dafür ist sein Arsenal an Moves und verschiedenen Würfen zu elitär. Klar ist aber auch, dass die Nets einen Durant brauchen, der einer der fünf besten Spieler der Liga ist, um wirklich ein absolutes Spitzenteam im Osten zu sein.

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Brooklyn Nets: Das Fazit

Kein Team im Osten ist schwerer einzuschätzen als die Nets. Auf dem Papier sieht dieser Kader mindestens wie ein Conference-Finals-Team aus, doch das muss nicht viel heißen, davon können die Philadelphia 76ers der Vorsaison ein Lied singen. Durant und Irving waren zuletzt viel verletzt, entsprechend schweben über ihnen gewisse Fragezeichen.

LeVert und Dinwiddie können zwar in die Bresche springen, gleichzeitig sind sie ständig in Trade-Gerüchten, was der Moral von Spielern noch nie gut getan hat. So ist festzuhalten, dass die Nets im Idealfall das beste Team im Osten sein können, gleichzeitig aber auch gewaltig auf die Nase fallen könnten. Die Wahrheit liegt wohl wie so oft in der Mitte.

Prognose: Platz 3 in der Atlantic Division.

Es war verhältnismäßig ruhig rund um den Madison Square Garden in dieser Offseason. Die Knicks hatten viel Geld zur Verfügung, warfen dieses aber nicht mit beiden Händen zum Fenster hinaus. Mit Neu-Coach Tom Thibodeau und dem neuen Regime um Leon Rose waltet scheinbar die Vernunft.

New York Knicks: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Obi Toppin (Nr. 8), Immanuel Quickley (25)
  • Trade: Omari Spellman, Jacob Evans (beide Minnesota Timberwolves)
  • Free Agency: Alec Burks (Philadelphia 76ers), Nerlens Noel (Oklahoma City Thunder), Austin Rivers (Houston Rockets), Michael Kidd-Gilchrist (Dallas Mavericks)

Abgänge

  • Free Agency: Bobby Portis (Milwaukee Bucks), Maurice Harkless (Miami Heat), Kadeem Allen, Damyean Dotson (Cleveland Cavaliers), Wayne Ellington (Detroit Pistons), Jared Harper
  • Trade: Ed Davis (Minnesota Timberwolves via Utah Jazz)
  • Entlassen: Taj Gibson, Wayne Ellington, Kenny Wooten

New York Knicks: Die wichtigsten Statistiken 2019/20

Bilanz Regular Season Offensiv-Rating Defensiv-Rating Net-Rating 21-45 (Platz 12 im Osten) 105,9 (27.) 112,4 (23.) -6,5 (26.)

New York Knicks: Die Strategie

Von allen Teams in dieser Division sind die Knicks das einzige, welches keine ernsthaften Playoff-Ambitionen hegt, auch wenn schon der zehnte Platz im Osten für das Play-In-Turnier berechtigt. Nach dem katastrophalen Power-Forward-Sommer 2019 hat das neue Regime um Präsident Leon Rose diesmal Umsicht walten lassen und sich auf dem Markt zurückgehalten.

Vielmehr steht die Saison im Zeichen der Youngster, die sich für zukünftige Aufgaben empfehlen sollen. Mit Austin Rivers, Alec Burks oder Nerlens Noel kamen zwar einige Veteranen, sie werden aber R.J. Barrett, Mitchell Robinson und Co. nicht die Minuten wegnehmen.

Star-Power besitzt der Kader zwar keine, aber womöglich ist es im Hinblick auf den bärenstarken Draft 2021 keine schlechte Idee, noch ein weiteres Jahr schlecht zu sein - erst recht, wenn im anspruchsvollen MSG sowieso für einen Großteil der Saison keine Zuschauer zugelassen sind. Die Frage wird sein, ob auch der ehrgeizige neue Coach Tom Thibodeau diese Linie fahren will. Allerdings wird Thibs keine andere Wahl haben.

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New York Knicks: Die Schwachstellen

Davon gibt es weiterhin jede Menge. Die Knicks hatten in der vergangenen Saison zwei große Probleme - die Aufbau-Position und das Shooting. In beiden Bereichen hat sich nur wenig getan, weswegen Knicks-Fans nicht davon ausgehen sollten, dass es spielerisch großartig vorangeht.

Elfrid Payton bleibt zwar ein kreativer Guard, seine Wurfschwäche ist aber so eklatant, dass er kaum zur Entfaltung kommt. Frank Ntilikina ist ein guter Verteidiger, ein Pick'n'Roll kann er aber immer noch nicht laufen. Vom Wurf wollen wir gar nicht erst reden, in dieser Kategorie dürfte kaum ein Team schlechter sein.

Die Knicks haben erneut vier solide Big Men, die alle spielen wollen, aber auch die Zone verstopfen. So dürfte es Flügel-Hoffnung Barrett wieder schwer haben, leichte Abschlüsse am Ring zu bekommen. Apropos Flügel: Da klafft ebenso ein riesiges Loch.

Der Kader der New York Knicks

Point Guard Shooting Guard Small Forward Power Forward Center Elfrid Payton Austin Rivers R.J. Barrett Julius Randle Mitchell Robinson Frank Ntilikina Alec Burks Kevin Knox Obi Toppin Nerlens Noel Dennis Smith Jr. Reggie Bullock Ignas Brazdeikis Omari Spellman Immanuel Quickley Jacob Evans

New York Knicks: Der Hoffnungsträger

Knicks-Fans lieben ihre Hometown-Heros, in Obi Toppin haben die Knicks genau einen solchen gedraftet. Toppins Vater war in Brooklyn eine Streetball-Legende, nun darf sich der Sohnemann auf dem Hardwood selbst einen Namen machen. Der Forward war der beste College-Spieler der abgelaufenen Saison und sollte mit seinen 22 Jahren sofort dem Team helfen.

Dass die Power-Forward-Position von Julius Randle blockiert wird, ist unglücklich, doch Toppin wird seine Gelegenheiten bekommen. Der Vierer ist eine wandelnde Highlight-Maschine, der auch ein bisschen werfen kann. Die Knicks-Fans werden ihn lieben und womöglich wird der achte Pick im Draft auch ein ernstes Wörtchen im Rennen um den Award als Rookie of the Year mitreden.

New York Knicks: Das Fazit

Nach dem Reinfall in der vergangenen Saison ist man sich im Big Apple bewusst, dass die anstehende Spielzeit als weiteres Übergangsjahr anzusehen ist. Thibodeau ist zwar ein großer Name und verspricht, die Knicks wieder relevant(er) zu machen, zaubern kann aber auch er nicht.

Der Kader ist nicht nur schwach besetzt, sondern auch asymmetrisch aufgestellt und entspricht nur bedingt den Anforderungen der modernen NBA. Letztlich wird es darum gehen, ob Barrett, Robinson und Toppin ein Teil des nächsten großen Knicks-Teams sein können. Wie dieses aussieht, ist für den Moment noch nicht abzusehen.

Prognose: Platz 5 in der Atlantic Division.

Können Joel Embiid und Ben Simmons auf dem Feld zusammenspielen? Diese Frage wurde in Philadelphia heiß diskutiert, nun darf sich Doc Rivers an dieser Aufgabe versuchen. Mit Ex-Rockets-GM Daryl Morey zieht zudem ein neuer starker Mann im Hintergrund die Fäden.

Philadelphia 76ers: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Tyrese Maxey (Nr. 21), Isaiah Joe (49), Paul Reed (58)
  • Trade: Danny Green (Los Angeles Lakers via Oklahoma City Thunder), Terrance Ferguson (Oklahoma City Thunder), Seth Curry (Dallas Mavericks), Tony Bradley (Utah Jazz)
  • Free Agency: Dwight Howard (Los Angeles Lakers), Ryan Broekhoff (Dallas Mavericks)

Abgänge

  • Trade: Al Horford (Oklahoma City Thunder), Josh Richardson (Dallas Mavericks), Zhaire Smith (Detroit Pistons)
  • Free Agency: Alec Burks (New York Knicks), Raul Neto (Washington Wizards), Ryan Broekhoff, Kyle O'Quinn, Glenn Robinson III

Philadelphia 76ers: Die wichtigsten Statistiken 2019/20

Bilanz Regular Season Offensiv-Rating Defensiv-Rating Net-Rating 43-30 (Platz 6 im Osten) 110,7 (14.) 108,4 (8.) 2,3 (10.)

Philadelphia 76ers: Die Strategie

Altlasten abstoßen, Platz für Embiid und Simmons schaffen. So kann die Offseason der Sixers in einem Satz zusammengefasst werden. Die großen Verpflichtungen des Vorjahres (Horford, Richardson) sind weg, dafür wurden mit Green und Curry zwei Rollenspieler geholt, welche die beiden Stars besser ergänzen sollten.

GM Morey ist überzeugt, dass Philly mit Embiid und Simmons ein Powerhouse im Osten sein kann , mit Rivers wurde ein erfahrener und respektierter Coach geholt, der mit seiner Authorität die beiden großen Egos im Zaum halten soll. Schon bei den ersten PKs wurde Simmons nicht müde zu betonen, dass das Team "Verantwortung übernehmen" müsse. Ein Umstand, der selbstverständlich klingt, im Vorjahr so aber nicht gegeben war.

Nicht gegeben war auch, dass kaum gute Werfer im Kader standen. Mit Curry, Green oder auch Rookie Tyrese Maxey wurde hier nachgebessert. Sie alle brauchen kaum den Ball, gerade die ersten beiden haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie auch in den Playoffs abliefern können. Mit Dwight Howard kam zudem die Versicherung für Embiid, der in einer kürzeren und kompakteren Saison hier und da ein Spiel pausieren wird.

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Philadelphia 76ers: Die Schwachstellen

Alle Probleme konnte auch Morey in dieser kurzen Zeit nicht lösen. Curry und Green sind zwar gute Schützen, doch davon abgesehen werden die Sixers fast immer Aufstellungen haben, in denen zwei Spieler keine große Gefahr aus der Distanz darstellen.

Dazu bleibt die Frage, wer denn neben Simmons das Spiel machen wird. Noch immer fehlt der klassische Guard, der hier und da ein Pick'n'Roll einstreuen kann. In der Bubble versuchte Philadelphia das mit Shake Milton, doch es wurde deutlich, dass er nicht die Lösung ist. Mit Maxey und Curry hat Rivers zwei Spieler, die das gelegentlich machen können, für das allerhöchste Niveau wird das aber nicht reichen.

Der Kader der Philadelphia 76ers

Point Guard Shooting Guard Small Forward Power Forward Center Ben Simmons Seth Curry Danny Green Tobias Harris Joel Embiid Shake Milton Furkan Korkmaz Matisse Thybulle Mike Scott Dwight Howard Derrick Walton Jr. Tyrese Maxey Terrence Ferguson Justin Anderson Tony Bradley Isaiah Joe

Philadelphia 76ers: Der Hoffnungsträger

Joel Embiid . Es mag überraschen, aber der Kameruner wurde in der vergangenen Saison tatsächlich in keines der drei All-NBA-Teams gewählt . Es dürfte den Center gewurmt haben, war aber absolut so zu vertreten. "The Process" fehlte es weiter an Konstanz, womit wir wieder beim Thema "Verantwortung" wären.

Embiid sieht sich als das Aushängeschild der Franchise, nun gilt es das auch zu beweisen. Ausreden gibt es keine mehr, schließlich ist dieses Team zwar nicht optimal, aber um Längen besser zusammengestellt als noch in der Vorsaison. Spielt Embiid eine "MVP-Saison" und kann er eine Top-5-Defensive verankern, werden Sixers-Fans träumen dürfen.

Philadelphia 76ers: Das Fazit

Neues Jahr, neues Glück? Bei aller Kritik an den Sixers muss man immer beachten, dass in Simmons ein All-NBA-Spieler in den Playoffs nicht zur Verfügung stand. An guten Tagen konnten die Sixers auch gegen die absoluten Top-Teams nicht nur mithalten, sondern auch dominieren.

Die wichtigsten Teile für ein elitäres Team sind weiter gegeben, nun gilt es, die PS auch mal konstant auf die Straße zu bringen. Dass das Duo aus Embiid und Simmons weiterhin nicht über die Conference Semifinals hinausgekommen ist, ist bedenklich, aber womöglich kehren die neuen Besen in Philly wirklich besser als in der jüngeren Vergangenheit.

Prognose: Platz 2 in der Atlantic Division.

Wir begrüßen an dieser Stelle noch einmal ganz offiziell die Tampa Raptors in der NBA! Das klingt merkwürdig, doch so wird es in dieser Saison sein, in denen die Exil-Kanadier den Spagat zwischen Relevanz und Jagd nach Giannis Antetokounmpo versuchen werden.

Toronto/Tampa Raptors: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Malachi Flynn (Nr. 29), Jalen Harris (59)
  • Free Agency: Aron Baynes (Phoenix Suns), DeAndre' Bembry (Atlanta Hawks), Alex Len (Sacramento Kings)

Abgänge

  • Free Agency: Serge Ibaka (L.A. Clippers), Marc Gasol (Los Angeles Lakers), Oshae Brissett, Rondae Hollis-Jefferson (Minnesota Timberwolves), Malcolm Miller

Toronto Raptors: Die wichtigsten Statistiken 2019/20

Bilanz Regular Season Offensiv-Rating Defensiv-Rating Net-Rating 53-19 (Platz 2 im Osten) 110,8 (13.) 104,7 (2.) 6,1 (4.)

Toronto Raptors: Die Strategie

Raptors-Präsident Masai Ujiri hat eine komplizierte Offseason hinter sich. Auf der einen Seite wollte der Nigerianer das Team Playoff-tauglich halten, auf der anderen Seite sollte Flexibilität für 2021 gewahrt werden, um die Chance auf MVP Antetokounmpo aufrechtzuerhalten. Zusammengefasst ist das nur mit Abstrichen gelungen.

Der wichtigste Free Agent wurde in Person von Fred VanVleet gehalten, jedoch verließen in Ibaka und Gasol die beiden besten Big Men das Team. Vermutlich auch, weil die Raptors beiden nicht Zweijahresverträge vorlegten, welche diese jeweils in Los Angeles bekamen. Baynes und Len sind hier nicht mehr als bessere Notnägel.

Wegen der Aussicht auf Giannis gibt es mit dem werdenden Restricted Free Agent O.G. Anunoby noch keine Einigung. Für die kommenden Jahre sind nur Pascal Siakam und VanVleet langfristig gebunden, die beiden sollen neben Franchise-Ikone Kyle Lowry die Raptors relevant halten - ob mit oder ohne Giannis.

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Toronto Raptors: Die Schwachstellen

Ein Blick auf das Depth Chart genügt, um die große Schwäche zu identifizieren. Den Raptors fehlt es auf fast allen Positionen an Tiefe. Die Starting Five dürfte zwar weiter eine der besten der Liga sein, dahinter wird es jedoch finster, weswegen wir wieder einige Spiele sehen dürften, in dem Coach Nick Nurse seine Starter an den 40 Minuten kratzen lässt.

Auf den Guard-Positionen ist lediglich Powell ein valider NBA-Spieler, während Rookie Flynn sicherlich viel Lehrgeld zahlen muss. Dazu hilft es nicht, dass Davis in New York City wegen häuslicher Gewalt angeklagt ist, seine Verfügbarkeit für die Saison ist noch völlig unklar.

Wenig passieren darf auch auf den großen Positionen, wo Baynes chronisch anfällig für Verletzungen ist. Zusammengefasst hat Toronto/Tampa gerade einmal neun bis zehn NBA-Spieler im Kader, das ist vor allem in einer wegen COVID-19 völlig undurchsichtigen Saison viel zu wenig.

Der Kader der Toronto Raptors

Point Guard Shooting Guard Small Forward Power Forward Center Kyle Lowry Fred VanVleet O.G. Anunoby Pascal Siakam Aron Baynes Malachi Flynn Norman Powell DeAndre' Bembry Chris Boucher Alex Len Terrence Davis Matt Thomas Stanley Johnson Alize Johnson Patrick McCaw

Toronto Raptors: Der Hoffnungsträger

Pascal Siakam. Der Kameruner hatte in der Bubble sichtlich Wachstumsschmerzen, den Sprung von der dritten Option zum Go-to-Guy machen eben die Wenigsten einfach so mit links. Negativer Höhepunkt war die Serie gegen Boston, in der Toronto dringend einen Scorer neben Lowry und VanVleet benötigte, Siakam aber komplett abgemeldet war. Über die Playoffs machte der 26-Jährige durchschnittlich nur 17,0 Punkte und traf keine 40 Prozent aus dem Feld.

Womöglich hat der Forward aus dieser eher unschönen Erfahrung gelernt. Wenn man schließlich Siakam eines nicht vorwerfen kann, dann ist es eine schlechte Arbeitseinstellung. Siakam wird verbessert in die Saison kommen, die Frage wird nur sein wie. Ein verbesserter Dreier sowie ein Konter zu seinem wunderschönen Spin-Move wären ein Anfang.

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Toronto Raptors: Das Fazit

Auch im vergangenen Jahr waren die Raptors nicht das talentierteste Team im Osten, dennoch waren sie der erste Verfolger der Milwaukee Bucks. Qualitativ steht die Mannschaft zwar eine Stufe niedriger, doch Nurse ist mit seiner Kreativität, vor allem in der Defense, der womöglich beste Coach in der Regular Season.

Rotationsspieler kann aber auch er nicht backen, hier gehen den Raptors mindestens zwei Spieler ab. Im Prinzip darf verletzungstechnisch wenig passieren, sonst könnten selbst die Playoffs in Gefahr geraten. Während der Corona-Pandemie ist es ein Vabanque-Spiel für die Tampa Raptors, die sich diesen Weg wegen der Aussicht auf Antetokounmpo aber so ausgesucht haben.

Prognose: Platz 4 in der Atlantic Division.