"Wer auch immer auf dem Feld steht, wir müssen unsere Plays besser zu Ende spielen", erklärte LeBron nach der Partie. "Eric Gordon ist im vierten Viertel reingekommen und hat in ihrer Offensive neues Feuer entfacht. Er ist in die Zone und an die Linie gekommen, hat seine Würfe getroffen. Und bei uns wollte nichts fallen. Da müssen wir einen besseren Job machen."

Während der angesprochene Rockets-Guard 11 seiner 23 Zähler im vierten Viertel erzielte und damit wichtige Unterstützung für das Star-Duo James Harden (36 und 5 Assists) und Russell Westbrook (24, 9 Rebounds und 6 Assists) lieferte, klappte bei den Lakers, wie der King ganz richtig erkannte, im Schlussabschnitt kaum mehr etwas. Nur 18 Zähler und eine Feldwurfquote von 28,6 Prozent standen im letzten Durchgang zu Buche. Das war viel zu wenig.

"Sie haben eine sehr gute Defense, vor allem seit sie hier in der Bubble sind", musste auch Anthony Davis anerkennen. Statistisch gesehen haben die Rockets in den Playoffs sogar die beste Defense der gesamten Liga, in ihren bisherigen acht Postseason-Partien ließen sie gerade einmal 101,4 Punkte pro 100 Ballbesitze zu. Und das, obwohl ein klassischer Defensiv-Anker in der Zone fehlt. "Sie sind alle gleich groß und in der Lage, alles zu switchen, so ähnlich wie es Golden State macht", so Davis.

Die Lakers haben auch dank der Braue eigentlich enorme Größenvorteile in der Serie, in Spiel 1 konnten sie diese aber nicht ausspielen. AD legte zwar 25 Punkte und 14 Bretter auf, nahm allerdings nur 16 Feldwurfversuche (10 Treffer). Gerade P.J. Tucker bewies sich einmal mehr als defensive Pest, unter anderem im Post gegen Davis. So kam Los Angeles nur auf 40 Punkte in der Zone - Houston hatte 42.

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LeBron James ärgert sich nach Spiel 1 über sich selbst

Die Lakers versuchten dies offenbar von Downtown wett zu machen, nur ohne Erfolg. L.A. drückte quasi genauso oft aus der Distanz ab wie die Texaner (38 zu 39 Versuche), haben aber eigentlich nicht das dafür passende Spielermaterial. Weder bei Kentavious Caldwell-Pope (1/5 Dreier), noch bei Danny Green (2/7), Kyle Kizma (1/4) oder LeBron (2/7) wollte der Dreier fallen, sodass die Lakers insgesamt nur 28,9 Prozent aus der Distanz trafen (HOU: 35,9 Prozent).

Besonders ärgerlich war aus Sicht des Kings aber eine andere Kategorie auf dem Statistikbogen: die Turnover. "Wir hatten 17 Turnover für 27 Punkte gegen ein Team, das wie bei einem 100-Meter-Sprint spielt", sagte James, der damit auch die Probleme mit der Geschwindigkeit der Rockets ansprach . "Wir dürfen nicht den Ball so oft abgeben, so einfach ist das. Und das geht bei mir los, ich bin der Ballhandler."

Auch aufgrund der Turnover kamen die Rockets in ihrem starken Transition-Spiel auf 18 Fastbreak-Punkte und überrumpelten so immer wieder Purple-and-Gold. Den Speed der Texaner könne man im Vorfeld nicht simulieren, sagte James. "Man kann sich Videos anschauen und man sieht es, aber man kann es erst komplett begreifen, wenn man da draußen ist und ein Gefühl dafür bekommt."

In Spiel 1 habe sein Team nun aber ein Gefühl für die Spielweise bekommen, ist sich der King sicher. "Wir sind uns dessen nun bewusst, wenn wir in Spiel 2 gehen." Die Rockets werden dies wohl als Kampfansage interpretieren dürfen. Spiel 2 steht in der Nacht von Sonntag auf Montag (2.30 Uhr) auf dem Programm.

Los Angeles Lakers vs. Houston Rockets: Die Serie im Überblick

Spiel Datum Uhrzeit Team 1 Team 2 Ergebnis 1 5. September 3 Uhr Los Angeles Lakers Houston Rockets97:112 2 7. September 2.30 Uhr Los Angeles Lakers Houston Rockets 3 9. September 3 Uhr Houston Rockets Los Angeles Lakers 4 11. September tba Houston Rockets Los Angeles Lakers 5* 13. September tba Los Angeles Lakers Houston Rockets 6* 15. September tba Houston Rockets Los Angeles Lakers 7* 17. September tba Los Angeles Lakers Houston Rockets