Der ehemalige Bundesliga-Tormann widersprach jedoch wenig später in einem Zeitungs-Interview seinem Chef. "Es gibt klare Tendenzen, aber ich kann meinen Abgang nicht bestätigen", sagte Kreissl laut "Kleine Zeitung". "Es ist nichts verschriftlicht, und es gibt bisher keine gegenseitige Abstimmung. Ich halte das Verhalten des Präsidenten für unprofessionell."

Der 45-Jährige hatte jedoch zuletzt selbst mit Interviews Spekulationen über seinen Abgang am Saisonende angeheizt. Deswegen wurde Jauk nun von Sky auf einen etwaigen Abgang von Kreissl angesprochen. "Ich kann das nur bestätigen", lautete seine unmissverständliche Antwort.

"Ich möchte aber auch hinzufügen, wir werden jetzt nicht jede Woche in der Öffentlichkeit eine Diskussion führen, weil er bis Ende der Saison uns zur Verfügung steht", betonte Jauk weiters. "Das weiß ich beim Günter, darauf kann ich mich verlassen (...) Er hat mir gestern auch noch einmal bestätigt, dass er alles dafür tun wird, damit wir erfolgreich sind."

Andreas Schicker als Kreissl-Nachfolger angedacht

Als möglicher Kreissl-Nachfolger könnte Sturm-Chefscout Andreas Schicker ins Spiel kommen, erklärte der Sturm-Präsident. "Wir haben ja jetzt schon eine rechte Hand vom Günter, der diese Funktion übernehmen könnte. Andreas hat die Fähigkeiten, die 'Denke', und er ist einer der Jungen, denen man durchaus das Vertrauen schenken kann." Man werde diese Entscheidung aber "in aller Ruhe" treffen, kündigte Jauk an.

Kreissl war nach seinem Engagement bei Wiener Neustadt, wo er in der zweithöchsten Spielklasse in der Saison 2015/16 zusätzlich auch noch Trainer gewesen war, seit 1. Mai 2016 für Sturm Graz als Sportdirektor tätig. Sein größter Erfolg in seiner Zeit bei den "Blackies" war der Cup-Sieg 2018, im selben Jahr wurden die Steirer auch hinter Serienchampion Red Bull Salzburg Vizemeister. Aktuell liegt Sturm nach 19 Runden punktegleich mit dem Lokalrivalen Hartberg auf Platz fünf der Bundesliga.

Zukunft von Sturms sportlicher Leitung weiterhin ungeklärt

"Dass der Günter (...) für sich und seine Familie einmal eine Auszeit nach vier Jahren Sturm Graz und vier Jahren davor auch intensivem Fußball-Geschäft benötigt, das muss man ihm zugestehen. Das ist kraftraubend, und die Art und Weise, wie er es getan hat, insbesondere", lautete Jauks Erklärung zum bevorstehenden Abgang von Kreissl.

Es könnte nicht der einzige in der Führungsebene von Sturm am Ende der Saison sein. Denn auch der Geschäftsführer Wirtschaft, der ehemalige Zehnkampf-Meister Thomas Tebbich, hat laut "Kleine Zeitung" "bereits anklingen lassen, dass er sich auch vorstellen könne, bei einem anderen Unternehmen tätig zu werden".

Für Dienstag ist um 16 Uhr eine gemeinsame Pressekonferenz von Jauk und Kreissl anberaumt.