Die Jagd nach der Erfolgswelle verlief ergebnislos. Als Staffel-Startschwimmer das Privileg zu genießen, im Sog der Profis das Rennen aufnehmen zu dürfen, stellte sich als Schlag ins Wasser heraus. Die Gischt der Könner hatte sich rasch verflüchtigt, und es ließ sich nicht verhindern, abgetrieben zu werden, weil das persönliche Navi seinen Geist aufgab. Die Einsamkeit war trügerisch, linksseitig, mit 50 Meter Sicherheitsabstand, brodelte es nur so vor der Verfolgerpartie. Der Mitbewerber hingegen nutzte die Gunst der Topgeschwindigkeit, er ließ sich mitreißen und kostete das Tempo voll aus.

Regen extrascharf

Im Wasser erlebt der Ironman jedes Mal seine Wiedergeburt, diesmal erfasste es die Athleten auch an Land mit voller Wucht und brachialer Gewalt. Ein Gewittersturm mit unmittelbar darauf niederprasselndem Regen der Kategorie extrascharf hätte den Ironman beinahe hinweggeschwemmt. Durch den urplötzlich schwarz gefärbten Himmel zuckende Blitze fuhren Teilnehmern und Beobachtern durch Mark und Bein.

Die Nässe tunkte Radfahrer und Läufer gleichermaßen ein und verwandelte das ansonsten federleichte Schuhwerk in schweres Gerät. Erstmals in der 21-jährigen Geschichte wurde das Zielstadion evakuiert. Es schien, als würden die Wassermassen das Fass zum Überlaufen bringen. Doch der Horizont ließ sich erweichen, er spendete wieder einen Lichtblick.

Spuk war schnell vorbei

Die Rennleitung hatte beraten, das Gespenst einer Absage verpasste der Szenerie einen äußerst uncharmanten Anstrich. Aber der Spuk war ebenso schnell vorbei, wie er gekommen war und gerade flott genug, um den Sieger ordnungsgemäß empfangen und würdigen zu können. Binnen weniger Minuten waren die Menschen von den festen Gemäuern im Klagenfurter Strandbad auf die Tribünen zurückgespült worden.

Den Athletinnen und Athleten gebührt eine zusätzliche Tapferkeitsmedaille für heroisches Waten. Und von den Rängen brandeten Wogen der Begeisterung auf die Helden herab. Der Ironman Austria hatte wieder gewonnen.