Nachdem der 35-Jährige als Siebenter in 8:30:12 Stunden unter dem Jubel der Zuschauer ins Ziel gekommen war, nahm er noch einmal deren Huldigungen entgegen, lief zurück und verbeugte sich artig. "Ohne die Unterstützung des Publikums hätte ich es nie in dieser Zeit geschafft", erzählte der St. Veiter später mit einem gequältem Lächeln. Eigentlich wollte er aufs Stockerl oder zumindest seine Zeit aus dem Vorjahr (8:27:40 Stunden) verbessern. Beides gelang Seidl nicht.

Willensakt. Trotzdem zeigte sich der halbtags als Verkäufer im Trisport-Shop in Klagenfurt arbeitende Ausdauerspezialist mit Zeit und Platzierung zufrieden: "Weil die Spitze breiter als in den letzten Jahren war." Ein optimale Rennverlauf hätte anders aus. Obwohl er für seine Verhältnisse nicht so schlecht schwamm, stieg er mit einem beträchtlichen Rückstand auf die Besten aufs Rad: "Die meiste Zeit allein unterwegs, dazu Gegenwind - das war schon deprimierend." Und phasenweise ein übermenschlicher Willensakt.

Spitzenfeld. Als Zwölfter ging Seidl in den Marathon, erfing sich wieder und machte Boden gut. Nicht zuletzt, weil ihn die Zuschauer nach vorne gepusht hätten. Andreas Di Bernardo platzierte sich als Elfter ebenfalls noch im Spitzenfeld. Die beste Kärntnerin? War in einem ebenfalls internationalen Klassefeld Marlies Penker in 9:53:58 Stunden.