Nicht weniger als 2200 Athleten aus 43 Nationen, so viele, wie noch nie, wollen am Sonntag (ab 7 Uhr früh) in Klagenfurt 3,8 km im Wasser, 180 km mit dem Rad und 42 km im Laufschritt bewältigen. Die Veranstalter freuen sich logischerweise über den ungebrochenen Zulauf von "Eisernen", müssen schon langsam aber darauf hinweisen, dass die Kapazitätsgrenzen beim 8. Kärnten Ironman Austria bald erreicht sind. Denn von Jahr zu Jahr mehr Breitensportler suchen ihre Leistungsgrenze, können der Sucht des Triathlons nicht widerstehen. Wer von dieser Sportart spricht, denkt nicht mehr nur an Hawaii und den Klassiker, bei dem sich Tausende Wagemutige auspumpen, aber nur die Härtesten durchkommen. Nein, auch Klagenfurt hat sich längst zu einem Vorzeige-Konkurrenz in der Szene entwickelt. Wer einmal hier gestartet ist, kommt wieder, will dieses Gänsehaut-Feeling erneut erleben.

Preisgeld. Auch die Profis, von den 45 in Klagenfurt dabei sind und für die ein Preisgeld in der Höhe von 50.000 Dollar ausgeschüttet wird. Wie zum Beispiel Lori Bowden. Die Kanadierin hat schon zweimal in Klagenfurt gewonnen (2001 und 2002), feiert morgen nach einer Babypause beim Ironman Austria ein Comeback, auf das sie sich ganz besonders freut. Bowden, zweifache Triathlon-Weltmeisterin, schätzt sich niveaumäßig auf jenem Level ein, den sie vor der Geburt ihres Babys hatte. "Eigentlichh fühle ich mich sogar frischer als vorher", erzählte sie. Das heißt, die Kanadierin ist morgen in Abwesenheit von Vorjahrssiegerin Kate Allen erste Sieganwärterin. Als Generalprobe für Klagenfurt bestritt sie daheim einen Halb-Ironman, den sie als Zweite beendete. Die Brasilianerin Fernanda Keller, die Australierin Rebecca Preston und die Vorjahrsdritte Veronika Hauke sind Bowdens schärfste Rivalinnen.

Die letzten Sieger fehlen. Bei den Herren fehlen mit Raynard Tissink (Südafrika) und dem Ukrainer Wiktor Zjemtsew die Gewinner der letzten Jahren, die Zahl der Favoriten ist deshalb morgen größer als sonst. Die Liste reicht vom Australier Mitchell Andersson (gewann 2005 den Ironman Australien) über den Spanier Felix Martinez (heuer Vierter beim Ironman auf Lanzarote) über den Belgier Marino Vanhoenacker bis hin zum Dänen Torbjorn Sindballe, der als bester Radfahrer im Feld gilt. Letztes Jahr in Hawaii war der Däne nach dem Radbewerb noch in Führung gelegen, fiel dann aber auf Platz sechs zurück.

Lokalmatadoren. Ja, und dann gibt es noch die Österreicher, die im Ironman-Team Austria integriert sind. Werner Leitner, der Vorjahrsdritte, Norbert Langbrandtner, Alexander Frühwirt und die beiden Kärntnern Gernot Seidl und Andreas Di Bernardo peilen ebenfalls Spitzenplätze an. Die hat auch Norbert Domnik, der seinen letzten Ironman vor fünf Jahren absolviert hat, im Visier.