Genf ist grundsätzlich ein guter Tennis-Boden für Österreich. Horst Skoff konnte hier 1990 seinen dritten von insgesamt vier ATP-Titeln feiern, Thomas Muster kürte sich im Jahr darauf (mit einem Finalsieg über Skoff) zum Champion. Dominic Thiem wird sich (zumindest vorerst) nicht in diese rot-weiß-rote Siegerliste am Genfersee einreihen. So kassierte der Lichtenwörther bei seiner Paris-Generalprobe gleich zum Auftakt gegen Marco Cecchinato eine 3:6, 4:6-Pleite. Es war die sechste Niederlage im sechsten Match seit dem Comeback des 17-fachen Turniersiegers, der neben zwei sensationellen Tweenern innerhalb eines Games einmal mehr durch eine hohe Fehleranfälligkeit und wie bereits in Rom neuerdings durch einen aufgestellten Kragen bei seinem Poloshirt auffiel.

Im Jahr 2018 standen sich Thiem und der Italiener im Halbfinale der French Open das bisher einzige Mal auf ATP-Ebene gegenüber – damals gewann der Niederösterreicher glatt in drei Sätzen. Vier Jahre später schaut die Tenniswelt der beiden Protagonisten trist aus: Cecchinato ist nach elf Saisonniederlagen in elf Matches nur noch die Nummer 134 im Computer, Thiem auf Position 194 – Tendenz weiter fallend.
Thiem reist damit ohne Sieg, ohne Selbstvertrauen und viel zu wenig Matchpraxis nach Paris (ab 22. Mai). Dort fallen ihm 180 Punkte vom Viertelfinale 2020 aus der Wertung – dem US-Open-Triumphator 2020 droht damit bei einem frühen Aus an der Seine sogar ein Abschied aus den Top 350!

Ob Thiem im Hauptbewerb rot-weiß-rote Gesellschaft bekommen wird, entscheidet sich in der Qualifikation. In der ersten Runde setzte sich Sebastian Ofner gegen Jav Clarke mit 6:4, 6:4 durch. Nächster Gegner: Aleksandar Vukic. Dennis Novak scheiterte an Lorenzo Giustino mit 5:7, 6:7, Jurij Rodionov trifft heute auf Maximilian Marterer. Bei den Damen siegte Julia Grabher gegen Stefanie Vögele 4:6, 6:4, 6:0.