Ein Spanier (Rafael Nadal), ein Serbe (Novak Djokovic), ein Schweizer (Roger Federer), ein Russe (Daniil Medwedew), ein Österreicher (Dominic Thiem), ein Grieche (Stefanos Tsitsipas), ein Deutscher (Alex Zverev) und ein Italiener (Matteo Berrettini) – das Teilnehmerfeld des am Sonntag in London startenden ATP-Finales serviert zum vierten Mal in Folge acht Spieler aus acht verschiedenen Nationen. Ein erfreulicher Ländermix, der die aktuelle Ausgeglichenheit im Herren-Tennis widerspiegelt.

Vorbei sind jene Zeiten, in denen ein dominierendes Land dem Sport seinen Stempel aufgedrückt hat. Auch wenn nicht in London vertreten, ist Frankreich gemessen an den Vertretern in den Top 100 aktuell mit zwölf Spielern die führende Nation. Dahinter folgen Spanien (10) sowie Italien und die USA (jeweils 8).

Apropos USA: Dort dreht sich die Erfolgsspirale weiter munter nach unten: Waren 2018 noch John Isner (dank der Absagen von Nadal und Juan Martin del Potro) und 2017 Jack Sock (weil Stan Wawrinka verletzt passen musste) in London mit von der Partie, so sucht man heuer an der Themse vergeblich nach einem Spieler aus Übersee. Bester im Ranking ist derzeit Isner als Nummer 19 – ein neuer Pete Sampras (vor exakt 20 Jahren der letzte US-amerikanische ATP-Final-Sieger) oder Andre Agassi ist derzeit nicht in Sicht.

Zum vierten Mal in Folge greift hingegen Thiem beim Saisonkehraus zu seinem Arbeitsgerät. Bereits am Sonntag (21 Uhr, Servus TV live) schlägt der Lichtenwörther gegen Federer auf. Weitere Gegner der Hammergruppe „Björn Borg“: Djokovic und Berrettini. Erklärtes Minimalziel des Weltranglistenfünften, der seit Mittwoch in London weilt, im Spielerhotel Marriott nächtigt, täglich mit einem Schiff zur O2-Arena gebracht wird und gestern mit Zverev trainierte: Erstmaliger Einzug ins Halbfinale.

Der Dollar rollt

Finanziell gesehen lohnt sich der Trip in die britische Metropole für den Österreicher allemal: Alleine für die Turnier-Teilnahme kassiert Thiem 215.000 Dollar, für jeden Gruppensieg gibt es zusätzliche 215.000. Schafft es der 26-Jährige ins Endspiel, kommen 657.000 Dollar dazu, bei einem Finalsieg regnet es weitere 1,354 Millionen Dollar. Gewinnt ein Spieler das Turnier ohne Niederlage, werden insgesamt 2,871 Millionen Dollar auf sein Konto überwiesen.

Doch bevor es ums liebe Geld geht, verbringen die Topstars der Szene auch ihre Freizeit zum Teil gemeinsam, wie dieses Selfie von Alexander Zverev zeigt: