Tennis-Altmeister Rafael Nadal und Shootingstar Daniil Medwedew stehen bei den US Open im Endspiel. Der dreifache New-York-Champion Nadal gewann am Freitagabend sein Halbfinale gegen den Italiener Matteo Berrettini mit 7:6 (6),6:4,6:1 und steht zum fünften Mal in Flushing Meadows im Finale. Der Russe Medwedew hatte sich zuvor gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow mit 7:6(5),6:4,6:3 durchgesetzt.

"Der erste Satz war ein bisschen frustrierend, weil ich so viele Breakchancen nicht genutzt habe. Aber ich habe das Tiebreak überlebt und nach dem Break im zweiten Satz ist es dann einfacher geworden", sagte Nadal. Der Spanier ist der letzte der großen Drei, der in New York noch dabei ist. Roger Federer war zuvor im Viertelfinale, Novak Djokovic sogar schon im Achtelfinale ausgeschieden. Die Gelegenheit, seinen insgesamt 19. Grand-Slam-Titel zu gewinnen, ist für den Mallorquiner damit groß.

Harter Kampf gegen Berrettini

Doch gegen Berrettini musste auch Nadal anfangs hart kämpfen und im Tiebreak des ersten Satzes sogar zwei Satzbälle abwehren. Der Italiener spielte mutig auf und brachte Nadal damit gehörig in Verlegenheit. Doch der 33-Jährige blieb in den entscheidenden Phasen ruhig und holte sich nach 73 Minuten doch noch den ersten Satz. Auch im zweiten Abschnitt hielt Berrettini bei seiner Premiere in einem Grand-Slam-Halbfinale weiter gut mit. Zum 4:3 schaffte Nadal aber das Break, wenig später holte er sich den zweiten Satz. Damit war der Widerstand von Berrettini gebrochen. Nach 2:35 Stunden nutzte Nadal seinen ersten Matchball.

Abgeklärte Leistung von Medwedew

Medwedew zeigte im ersten Grand-Slam-Halbfinale seiner Karriere eine beeindruckend abgeklärte Leistung. Von Nervosität war beim Russen nichts zu spüren. Der 23-Jährige untermauerte vielmehr ein weiteres Mal, warum er als Geheimfavorit nach New York gefahren war. Vor den US Open hatte Medwedew in Washington und Montreal jeweils das Finale erreicht und die Generalprobe in Cincinnati sogar gewonnen.

Dass er dadurch bereits jede Menge Spiele in den vergangenen Wochen bestritten hatte, merkte man ihm nicht an. Stattdessen wirkte er sogar etwas fitter als Dimitrow, der im Viertelfinale überraschend Federer in fünf Sätzen ausgeschaltet hatte. Nach 61 Minuten holte er sich im Tiebreak den ersten Satz, nach einer weiteren Stunde den zweiten Abschnitt mit 6:4.

Dimitrow agierte zwar die meiste Zeit auf Augenhöhe, leistete sich in den entscheidenden Phasen aber zu viele leichte Fehler. Im dritten Satz gelang Medwedew ein schnelles Break, damit war der Widerstand von Dimitrow gebrochen. Medwedew nutzte nach 2:38 Stunden seinen dritten Matchball. "Das Selbstvertrauen spielt eine entscheidende Rolle. Ich glaube, dass er der bessere Spieler war im ersten Satz, ich habe das nötige Glück gehabt, um ihn zu gewinnen. Danach habe ich besser gespielt als er", resümierte der US-Open-Finalist. Der letzte Russe in einem Grand-Finale war Marat Safin 2005 bei den Australian Open. Er gewann damals das Turnier.