Während der topgesetzte Titelverteidiger Novak Djokovic (SRB) gegen Philipp Kohlschreiber (GER) mit 6:3,7:5,6:3 weiterkam, schieden Alexander Zverev (GER-6) und Stefanos Tsitsipas (GRE-7) aus. Die prominentesten frühe "Opfer" bei den Damen waren Naomi Osaka (JPN-2) und Venus Williams.

Djokovic hatte die dem Vorjahrestitelträger reservierte traditionelle Eröffnung des Center Courts über, und da etwas Anlaufschwierigkeiten. "Da geht viel in dir vor, wenn du als Titelverteidiger auf den Platz kommst", erklärte der vierfache Wimbledonsieger. "Auch wenn ich darin Erfahrung habe, bin ich noch immer ein Mensch wie jeder andere. Ich habe meine Nerven gespürt. Aber da war auch ein gefährlicher Spieler hoher Qualität auf der anderen Seite des Netzes."

"Gute Antwort gefunden"

Der Weltranglistenerste hatte gegen Kohlschreiber heuer schon verloren, geriet nun auch prompt mit einem Break in Rückstand, erfing sich jedoch recht rasch. "Ich habe dann die richtige Intensität und eine gute Antwort gefunden." Ab da habe er gut gespielt, sein Service gehalten. "Aber natürlich muss man im ersten Rasen-Match auch noch ein bisschen seine Position finden." Djokovic' nächster Gegner ist der US-Amerikaner Denis Kudla.

Aus für Zverev

Von den beiden in der Setzliste hinter Dominic Thiem eingestuften Spielern erwischte es zunächst Zverev. Er verlor gegen den Tschechen Jiri Vesely 6:4,3:6,2:6,5:7. Damit erlebte eine weitgehend enttäuschende Saison des 22-jährigen Zverev eine Fortsetzung. Viel mehr als das Paris-Viertelfinale, ein Acapulco-Finale und den Genf-Titel hat der Weltranglisten-Fünfte auf der Habenseite heuer nicht zu bieten.

Für den Gewinner der vorjährigen ATP-Finals wiederholte sich sein oft erlebtes Major-Dilemma. "Es war ein typisches Grand-Slam-Match für mich", musste Zverev eingestehen. "Ich bin gut gestartet, dann gehen ein, zwei Dinge nicht in meine Richtung, und schon fällt mein Spiel auseinander." Grundübel sei vor allem, dass sein Selbstvertrauen unter Null sei. Die zwei Tage davor seien für ihn persönlich sehr hart gewesen, allerdings außerhalb seines Einflussbereiches.

Chance verpasst

Tsitsipas hat mit seiner Niederlage die Chance ausgelassen, womöglich schon bald erstmals unter die Top fünf vorzustoßen. In Satz vier wehrte er gegen Thomas Fabbiano noch einen Matchball ab, unterlag dem Italiener dann aber 4:6,6:3,4:6,7:6(8),3:6. "Er hat verdient gewonnen, da er besser gespielt hat und ich schlecht", übte der Hellene Selbstkritik. "Ich hätte es eigentlich verdient, in drei Sätzen zu verlieren. Ich weiß nicht, wie ich die zwei Sätze gewonnen habe."

Durch die Niederlagen von Zverev und Tsitsipas kann Thiem in der nächsten Weltrangliste kaum noch aus den Top vier fallen, Osaka dafür von zwei bis maximal fünf zurückrutschen. Die Siegerin der jüngsten US und Australian Open unterlag nach ihrem Drittrunden-Out bei den French Open der Kasachin Julia Putinzewa 6:7(4),2:6. Als sie dann bei der Pressekonferenz gefragt wurde, ob sie den Ruhm nicht verkraftet habe, verließ die 21-Jährige entnervt den Saal.

Williams unterlag gegen Gauff

Am frühen Abend unterlag schließlich Venus Williams ihrer erst 15-jährigen Landsfrau Cori Gauff. "Sie hat sehr gut gespielt, ich nicht. Es war ein ziemlicher Kontrast", erläuterte die 39-jährige Verliererin. Die fünffache Wimbledonsiegerin holte ihren bisher letzten Titel an der Church Road als Gauff vier Jahre alt war. Entmutigt war sie durch ihre dritte Erstrundenschlappe in Wimbledon aber nicht, kündigte an, 2020 - dann 40-jährig - wiederzukommen.