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Nach dem letztjährigen Viertelfinaleinzug startet Dominic Thiem heute (18.30 Uhr, Sky live) gegen den Slowaken Martin Klizan mit großen Vorsätzen in das Masters-Spektakel von Monte Carlo. Wie bereits bei den letzten Turnieren wird der Lichtenwörther auch im Fürstentum von Nicolas Massu betreut.

Das sagt der Chilene über
… seine Zusammenarbeit mit Thiem: „Ich bin sehr glücklich, mit ihm arbeiten zu können. Er ist ein unglaublich talentierter Spieler und toller Mensch. Ich kenne Dominic seit dem Turnier in Buenos Aires und seitdem sehen wir uns quasi jeden Tag. Die guten Ergebnisse kamen sehr schnell, nach bereits drei Wochen hat er in Indian Wells gewonnen. Das war für uns alle sehr emotional. Jetzt konzentrieren wir uns auf die Sandplatzsaison, die wichtigste Phase des Jahres für Dominic.“

… den Beginn der Zusammenarbeit: „Ich war mit Chiles Team beim Davis Cup in Salzburg. Da hat mich Günter Bresnik angerufen und sie haben mich eingeladen, nach Buenos Aires zu kommen. Dort haben wir geschaut, wie das Zwischenmenschliche passt und wie ich arbeite. Dann bin ich auch nach Rio gefahren und dann kam schon Indian Wells. Wir haben schnell eine gute Beziehung aufgebaut. Es ist nicht einfach, mit jemandem 24 Stunden am Tag zusammenzuarbeiten – das ist wie eine Ehe. Aber Dominic ist toll, die Familie auch. Das macht alles viel einfacher. In Rio war Dominic noch nicht in guter Verfassung, deshalb habe ich Douglas Cordero als Fitnesscoach mit an Bord geholt. Das hat sehr geholfen.“

… seine bisherige Arbeit als Tour-Coach: „Ich bin seit fünf Jahren Chiles Davis-Cup-Kapitän. Vor zwei Jahren habe ich während der Sandplatzsaison mit der Amerikanerin Christina McHale zusammengearbeitet. Ich habe ja auch erst vor fünf Jahren mit 33 Jahren meine Karriere beendet. Ich will Dominic meine Erfahrungen weitergeben. Ich habe ja gegen einige Spieler, die jetzt auf der Tour sind, noch selbst gespielt.“

… das viele Reisen: „Ich bin nicht zurückgetreten, weil ich keine Lust mehr auf Tennis und das viele Reisen hatte, sondern weil ich viele Verletzungen hatte. Ich entschied mich für den Job als Davis-Cup-Kapitän, weil ich mit dem Tennissport weiter eng verbunden bleiben wollte. Aber im Mittelpunkt steht Dominic. Er ist jetzt die Nummer fünf der Welt und er hat die Chance, einmal ganz oben zu stehen. Er hat das richtige Alter, die Kraft und das Talent und kann sich noch verbessern. Indian Wells hat gezeigt, dass er nicht nur auf Sand gewinnen kann. Manchmal können kleine Veränderungen große Unterschiede ausmachen. So wie in Indian Wells. Es ist einfach, mit ihm zu arbeiten. Es gibt auf der Tour nur wenige, die mit so einer Intensität trainieren wie Dominic. Er gibt immer alles.“

… seine Stärken als Coach: „Ich war auf der Tour sehr fokussiert und habe wie Dominic viel trainiert. So gesehen sind wir uns sehr ähnlich. Ich war vielleicht etwas emotionaler – aber so bin ich eben. Aber ich glaube, das taugt ihm. Er spürt, dass ich das Match mit ihm spiele, wenn ich ihn von der Box aus anfeuere.“

… Verbesserungsmöglichkeiten bei Thiem: „Bresnik und seine Familie haben ihn zu dem Topspieler gemacht, der er heute ist. Meine Aufgabe ist es, an den Feinheiten zu feilen. Das sind Kleinigkeiten, wie etwa in Indian Wells, wo wir viel am Return gearbeitet haben und er nicht so weit hinter der Grundlinie gestanden ist. Das hat auf Anhieb super funktioniert. Ebenso in gewissen Momenten noch aggressiver zu spielen und am Netz den Ball abzutöten. Es sind Kleinigkeiten, aber sie können viel bewirken. Aber ich werde bestimmt nicht seine Technik ändern. Die ist ausgezeichnet.“

… seine Beziehung zu Bresnik: „Wir haben erst in Indian Wells und Miami miteinander über gewisse Dinge gesprochen. Ich bin Teil des Teams. Es kommt nicht darauf an, wer Dominic wo betreut. Wichtig ist nur, dass es Dominic gut geht. Alle müssen für ihn nur das Beste wollen, er muss glücklich sein. Nur wenn er das ist, kommen die gewünschten Ergebnisse. Er muss dieses Leben genießen, auch wenn es nicht immer einfach ist. Er ist immer unter Druck. Er muss gewinnen, er muss Punkte verteidigen, er hat Druck von den Sponsoren, von den Fans, den Medien. Oft denken die Leute nicht an den Menschen. Es ist ein harter Sport – und das Wichtigste ist, dass er glücklich ist. Nur dann kann er jeden Tag motiviert und erfolgreich sein.“