Man kann ihn lieben, man kann ihn hassen - Nick Kyrgios gilt auf alle Fälle als größter Exzentriker im Tennis-Zirkus. Seine Ausraster sind ebenso legendär, wie sein Spielstil und seine Mätzchen (Aufschlag von unten, Schlag zwischen den Beinen, No-Look-Volley), mit denen er schon so manchen Gegner bis zur Weißglut getrieben hat. Fakt ist, dass der 23-Jährige ein Händchen wie kaum ein anderer auf der Tour besitzt. Und würde er den Sport nur etwas ernster nehmen, würde sich Kyrgios im Ranking auch viel weiter vorne als aktuell auf Position 33 wiederfinden.

Derzeit ist Kyrgios, der bereits einmal für einen Ausraster in Montreal zu einer Geldstrafe und sportpsychologischer Betreuung verdonnert wurde, beim Masters-Turnier in Miami im Einsatz und zog dort mit einem 6:3, 6:1 über Dusan Lajovic ins Achtelfinale ein, wo er nun auf den Kroaten Borna Coric trifft. Die Tennis-Show des 23-Jährigen gefiel aber nicht allen - ein Zuschauer beschimpfte Kyrgios mehrfach wüst, zeigte ihm sogar den Mittelfinger und wurde schlussendlich von der Polizei abgeführt. Davor hatte der Australier dem "Fan" noch zugerufen: "Warum schaust du dir dann Sonntagabend mein Spiel an und bist nicht bei deiner Familie?"

Weniger gut gelaunt war Kyrgios im Doppel, wo er zum Auftakt an der Seite von Taylor Fritz an Guido Pella/Joao Sousa mit 8:10 im Champions-Tiebreak scheiterte. Nach dem Matchball attackierte Kyrgios den Schiedsrichter«Was zur Hölle stimmt nicht mit dir? Du bist eine Schande und schrie: "Du bist eine verfickte Schande", meint er und zerschmettert daraufhin den Schläger. Anschließend dreht er sich zu den Zuschauern um und sagte: "Ich komme hier raus und gebe hundert Prozent und ich muss mich mit Idioten wie ihm herumschlagen. Wird er bestraft für seine Fehler? Das ist Müll."

Und hier noch eine Draufgabe des Könnens von Nick Kyrgios: